Kapitel 17

Bastian

 

Der nächste Morgen war noch jung, als ich erholt und bester Laune aufstand. Ich war zum Spiel aufgelegt, zum herumalbern und zum feiern. Ich hatte einen wirklich tollen Sub kennengelernt, der reichlich Potenzial hatte und heute würde ich ihn Raphael vorstellen und den Test machen und dann konnte der Spass so richtig losgehen. Entsprechend sang ich unter der Dusche sogar passend zur laut laufenden Musik aus dem Wohnzimmer, während ich mit dem Kopf herumschwenkte und das Wasser auf mich niederprasseln liess. Heute war es passend zu meiner ausgelassenen Stimmung schneller Metall, der durch die offenen Fenster, schon am frühen Vomittag die Nachbarschaft erfreute und unsere alte Nachbarin wieder mal wüst aus ihrem Garten hinüber schimpfen lies, wodurch ich ihr, nackt wie ich war, aus dem Fenster des Badezimmers kurz hinüber grüsste, was sie knallrot anlaufen lies, ehe sie sich und ihren kleinen Spitz, ein zierlicher, giftiger Hund, aus meiner Sichtweite brachte und wüst herum fluchen liess.

Leon
Der Wecker auf meinem Nachtschränkchen weckte mich und ich Schlug leicht danach um ihn abzuschalten. Leicht verschlafen setzte ich mich auf und stöhnte leise. Fuck. Ich hatte totalen Muskelkater, welcher mich aber nur daran erinnerte, was gestern alles geschehen war.
Seufzend stand ich auf und lächelte, als ich den Zettel las, ehe ich nach einer Dusche um einiges wacher war. Ich hätte gerne noch einen Kaffee getrunken aber da ich nicht eindeutig wusste, was Bastian unter nüchtern verstand, lies ich es lieber.
Somit war ich schon gegen 10 Uhr fertig und klingelte an der Haustür nebenan, da Bastian ja geschrieben hatte, dass ich schon früher zu ihm gehen konnte. Obwohl ich nichts zu befürchten hatte war ich leicht nervös, weil ich nicht wusste, was mich bei ihm alles erwartete.

Bastian
Ich war gerade dabei mir meine Kleidung anzuziehen, als es auf einmal klingelte. Also war er wirklich schon etwas früher gekommen, um so besser, so hatten wir wirklich noch etwas Zeit über. So öffnete ich ihm, mit noch nackter Brust und ohne Socken und strahlte ihn an, während ich ihn eintreten liess. Meine Wohnung war heute Morgen sogar noch stärker Lichtdurchflutet und überall standen seit seinem letzten Besuch Anfangs Woche nun Pflanzen herum. Ja, ich liebte Pflanzen, je grüner und buschiger, um so besser. Ein wenig Farbe durfte aber auch nicht fehlen und dazu der helle, fast beige-weisse Parkettboden, zusammen mit dem leicht grünlichen, mal beigen Wandhintergrund passte einfach perfekt zusammen. Dazu einige moderne Möbel aus Glas und Metall, Materialien die ich ganz besonders liebte, da sie leicht zu pflegen waren und dazwischen dann naturfarbene Holzmöbel, ebenfalls in diesem hellen beige oder in knalligem Weiss.
„Bitte, fühl dich ganz wie Zuhause. Willst du etwas Wasser? Das sollte kein Problem sein“, bot ich ihm mit bester Laune an und führte ihn in mein Wohnzimmer, das durch die grosse Fensterfront lichtdurchflutet war, während eine weisse Sofagruppe sich in der Mitte des Raumes befand, zusammen mit dem grossen Flachbildschirm, der an der Wand hing und eine tolle Musikanlage in Szene setzte, die gerade lautstark meine Lieblingsmusik spielte. Diese machte ich nun jedoch etwas leiser, damit wir uns hören konnten.
„Geht die Musik für dich oder soll ich lieber einen Radiosender suchen?“, informierte ich mich dann, während gerade das nächste Stück loslegte. Etwas mit mittelalterlichem Beiwerk an alten Instrumenten, jedoch ohne Gesang.

Leon
Ich sah auf und blickte sogleich auf Bastians nackte, leicht muskulöse Brust und den Bauch, was mich kurz auf die Lippe beißen lies, da es unheimlich sexy aussah, wie er sich hier gerade vor mir präsentierte. Ich brauchte einen Moment, ehe ich ihm dann schließlich ins Gesicht sah und ihn leicht anlächelte.
Neugierig trat ich ein und sah mich um. Sein Stil der Einrichtung war anders, ziemlich gegensätzlich zu allem, was ich bisher so kannte und somit passend zu Bastian. Es war alles hell und freundlich, wobei auch die vielen grünen Pflanzen alles ziemlich gemütlich machten.
„Schön hast du es hier.“ meinte ich ruhig und sah mich weiterhin fasziniert um, da es wirklich so viel anders war, als alles, was ich bisher gesehen hatte. Allein die Farben, die irgendwie fremd wirkten und doch alle stimmig zueinander passten gaben ein Bild ab, das erst gewöhnungsbedürftig, dann aber ziemlich einladend wirkten.
„Nein danke, ich mag gerade nichts trinken.“ meinte ich schließlich an ihn gewandt, wobei ich das eher auf die leichte Nervosität schob, wenn ich daran dachte, wo wir gleich hingehen würden. „Und die Musik kannst du lassen, ist zwar nicht ganz so meins, aber mich stört das nicht.“ meinte ich mit einem leichten Schulterzucken, da Musik für mich ohnehin nur Hintergrundgeräusche waren, die ich oftmals ausblendete.

Bastian
„Alles klar. Eine halbe Stunde haben wir noch, soll ich dich ein wenig herumführen?“, meinte ich somit als Alternative und schlüpfte dabei gerade ein meine Socken, die passend zur blauen Jeans schwarz wahren. Dann kam noch mein kurzes, schwarzes Lieblingsshirt, mit dem graublauen Muster darauf, das ich bis heute nicht so recht entziffern konnte, was es darstellen sollte und zog dieses ebenfalls über, dass sich glatt und durchaus auch etwas eng um meinen Oberkörper legte. Dann nahm ich meine Haare wovon ich einen Teil wie immer zusammengeflochten Hatte und Band diese streng nah hinten, so dass sie in der Hitze nicht im Weg waren, so dass lediglich noch einige Strähnen vorne hinab fielen. Danach nahm ich eine kleine, durchsichtig, gläserne Truhe hervor, öffnete sie und holte daraus meinen Piercingschmuck heraus, denn ich dann überall an den Ohren und auch an den beiden Augenbrauen einsetzte. Heute waren es kleine, blaue Steine, die gut zu meinen Haaren passten und eher dezent daher kamen. Dann versorgte ich die Truhe wieder im nahen Regal des Wohnzimmers, das neben der Musikanlage stand.

Leon
Ich beobachtete ihn etwas fasziniert dabei, wie er erst die Socken, dass sein Shirt anzog, um anschließend seine Haare ordentlich zu einem Zopf zu binden. Ich konnte es nicht anders sagen, er sah einfach umwerfend aus.
„Ähm... ja, warum nicht?“ meinte ich ruhig und zuckte kurz mit den Schultern. Leicht nervös aber dennoch neugierig war ich vor allem auf sein Spielzimmer, wie er es nannte. War es Klischeehaft in schwarz und Rot gehalten mit dämmrigem Licht und eventuell Kerzen oder ähnlichem? Mit Käfig, so einem Kreuz und einem Bett? Ich war gespannt und drehte mich etwas weg, als er sich die Piercings einsetzte. Ich hatte nichts gegen den Schmuck und das einsetzten von diesem machte mir in der Regel auch nichts aus, aber meine Nervosität vor dem, was eventuell später beim Arzt alles geschehen würde, lies mich einfach weg sehen. Nur zur Sicherheit.

Bastian
So reichte ich ihm die Hand und führte ihn erst mal durch das grosszügige Wohnzimmer hindurch zur angrenzenden Küche, die offen zum Wohnzimmer stand und fast schon etwas Loft ähnliches hatte. Während man auf dieser Hausseite im Wohnzimmer in den zweiten Stock hinauf sehen konnte, der an der Seite eine Treppe nach oben zu einer kleinen Galerie besass, von wo aus es dann in die Schlafzimmer und in den dritten Stock weiter ging, so dass man vom Wohnzimmer aus, faktisch bis zum Dach hoch sehen konnte, wenn man es denn wollte.
„Hier ist die Küche, die benutze ich rege, da ich lieber selbst koche und Fertiggerichte eher meide. Daher verbringe ich hier viel Zeit“, erklärte ich ihm und liess ihn die Küche genauer erforschen.
Anders als das Wohnzimmer war die Küche mit Steinboden ausgelegt, während weisse Wände, den hellbraungräulichen Steinboden hervorhoben, ebenso die massive Steinarbeitsplatte und die hellen Holzelemente, die von Metall und Glas gehalten und geschmückt wurden. Insgesamt wirkte die Küche wie alles in dem Haus sehr modern und eher schlicht, aber durch die vielen Pflanzen ebenfalls wieder heimisch und modern, wobei ich hier besonders viele Küchenkräuter in grossen Topfgruppen, gar in den Wänden als Topfhalterungen angebracht hatte.
Dazu gab es hier einen Glaskeramikherd, so wie einen in einer Stützsäule eingelassenen, mannsgrossen Kühlschrank, inklusive eben so grossem Gefrierschrank auf der anderen Seite der Säule. Das Waschbecken war in den Stein eingearbeitet und beherbergte unter sich den Geschirrspüler, während auf der anderen Seite der Wandfront. In der Mitte des Raumes, war eine lange Arbeitsfläche zu sehen, die an der Säule festgemacht war und sonst in der Luft schwebte. Eine Arbeitsfläche, auf der ich nur zu gerne mal einen Sub drüber legen und durchficken würde, da man unter der Arbeitsfläche jede menge Platz hatte, zum dicht dran zu stehen.

Leon
Fasziniert sah ich mich um und ging durch die Küche um vorsichtig mit den Fingern über die Steinplatte der Arbeitsfläche zu streichen. „Das ist echt Wahnsinn... Ich kann mir gut vorstellen, dass du gerne hier in der Küche bist.“ lächelte ich und sah zu ihm. Es beruhigte mich ein klein wenig, dass ich mich mit dem Ansehen der anderen Räume meine Gedanken etwas ablenken konnte. Und ich konnte Bastian so ein klein wenig besser kennen lernen.

Bastian
„Definitiv Und du kannst mir dann auch hier gerne mal nackt dein leckeres Dessert zubereiten. Die Schränke mit dem ganzen Geschirr sind übrigens teilweise auch in der Wand eingelassen, die Pflanzen davor, ihre Behälter haben unten einen Griff, mit denen man die unsichtbaren Türen aufstemmen kann“, erklärte ich ihm und zog dabei an einem der Pflanzenbehälter, wodurch die Wandfront aufklappte und eine Tür bildete, hinter der nun ein Schrank mit verschiedenem Geschirr aufwartete. Vieles in meiner Wohnung hatte ich auf diese Weise verstecken und einparken lassen. Sogar einige Spielgeräte im Spielzimmer.
Dann führte ich ihn wieder hinaus ins Wohnzimmer, hin zum Gäste-WC.
„Hier haben wir das Gäste-WC. Aber dir stehen natürlich alle WCs zur Verfügung, auch die oben“, erklärte ich ihm und öffnete das Gäste-WC nun, damit er reinschauen konnte.
Auch hier herrschte wieder der gleiche Steinboden wie in der Küche vor, während moderne Sanitäranlagen das WC darstellten. Und das Licht hinter dem Glas das WC in einen angenehmen, warmen Licht erstrahlen liess. Dieses WC hatte jedoch kein Fenster, sondern nur eine Lüftungsanlage und war zudem sehr klein gehalten. Ein zweites WC mit Bad war hinten beim Spielzimmer, für meine Kunden.

Leon
Ich konnte nur noch staunen. Seine Wohnung war wirklich atemberaubend und faszinieren. Mir fehlten dabei wirklich die Worte, denn alles war so durchdacht und geplant mit verstecken und Nischen, dass man niemals auf eine solche Idee kommen würde, was es eben faszinierend machte. Und es schien größer zu sein als das Haus in dem ich wohnte, obwohl es von außen gesehen Doppelhaushälften waren. Aber vielleicht wirkte es durch die Farben, Formen und den Inhalt einfach größer.

Bastian
Dann brachte ich ihn wieder zurück zu einem meiner Highlights, dem Hängesessel in der Mitte des Wohnzimmers, der aus Weide geflochten war und schon diverse Spiele hinter sich gebracht hatte, da man gerade durch seine Bauart Leute herrlich darin fesseln und bespielen konnte.
„Das hier ist mein Hängesessel, hier werde ich später bestimmt auch mal mit dir spielen, falls du den auch magst. Ist ähnlich wie eine Liebsschauckel, nur etwas anders in der Form, aber man kann darin auch herrlich entspannen.“, meinte ich einladend und führte ihn dann in mein Spielzimmer.
„Und nun kommt das wichtigste, mein Spielzimmer. Die oberen, privaten Bereiche zeige ich dir dann, wenn wir zurück sind, die sehen etwas unordentlicher und anders aus, als der öffentliche Bereich für die Kunden“, erklärte ich ihm und öffnete dann die Tür zum Spielzimmer.
Auch hier zog sich der Stil des Wohnzimmers und der Küche hindurch. Wieder war vieles eher versteckt und unscheinbar und abermals gab es auch hier reichlich pflanzen in allen Ecken, während überall olivgrüne Teppiche den Parkettboden schmückten.

An den Wänden rechts und links und an der Wandfront beim Eingang der Tür hatte es hier auch wieder grosse Wandschränke, verborgen hinter weiss gestrichenen Wänden und hölzernen Pflanzenbehälter, die auch als Griffe dienten, während hier eine grosse Milchglasfront die breite Seite zierte, die zwar keine Blicke, aber dafür reichlich Sonne hinein liess und den ganzen Raum mit Licht durchflutete. Das Spielzimmer hatte zudem ebenfalls eine kleine Galerie über der Eingangsseite, da es sich über zwei Stockwerke erstreckte, so konnte man auch über die Galerie direkt ins Spielzimmer und musste nicht erst durch das Wohnzimmer hinab, um hinein zu gelangen. Auf der Galerie im Spielzimmer hatte ich dabei einige Sitzflächen und weitere Pflanzen, so wie einen kleinen Kühlschrank hingestellt, so dass man das Treiben unten genau beobachten und sich dort oben entspannen konnte.
In der Mitte des rechteckigen Raumes hatte es zwei markante Möbel stehen. Ein im Boden befestigtes Andreaskreuz aus Metall, mit grünem Leder bezogen, das man in verschiedene Stellungen bringen konnte, beispielsweise auch in eine liegende Stellung. Dann gab es etwas daneben eine rollbare Liege, an die man verschiedene Sachen dranhängen konnte. Und als ich an eine der Seitenwandschränke ging und eine der versteckten Türen öffnete, kam dahinter ein Bock hervor, den man ebenfalls herausrollen konnte und der ebenfalls aus Metall und grünem Leder bestand. Jenes Monster, bei dem Leon geholfen hatte und im Grunde fast wie zwei Tischgestelle aussah, die aneinander geschweisst wurden und deren Gestelloberflächen, nun mit grünen Polstern zum drauf liegen dienten.
Und neben dem Bock, zog ich dann auch noch ein anderes, vom Mittelalter inspiriertes Foltergerät hervor. Ein Gestell mit einer Dreieckigen Fläche, auf dessen Kante man sich drauf setzen konnte. Hier gab es an zwei Stellen zudem kleine Vertiefungen, auf die man verschiedene Objekte drauf stecken konnte, beispielsweise Dildos.
Ich zog alles mal kurz raus, damit Leon sich die Sachen mal grob anschauen konnte. Später wenn mehr Zeit war, würden wir die Sachen eingehender anschauen.
Dann machte ich noch einen weiteren Schrank daneben auf und zog nun einen metallenen Stuhl ebenfalls auf Rädern heraus, dessen Sitzfläche abnehmbar war und verschiedene Aufsätze beherbergte, so beispielsweise ebenfalls die Möglichkeit einen Dildo darauf zu befestigen, aber auch beispielsweise eine Schale unten rein zu schieben. Und an den Armlehnen, an der Rückenlehne und an den vorderen Füssen befanden sich zudem überall Ösen für Manschetten oder auch Seile oder Ketten. So dass man einen Sub ganz leicht daran fixieren konnte, ohne ihn erst noch gross daran festschnallen zu müssen. Überhaupt gab es an all meinen Geräten eben solche Ösen, die Panikhaken besassen, so dass ich die Subs überall leicht ein- und aushaken konnte, aber alle auf ihre Weise sicher waren, wenn ein Kunde mal in Panik ausbrechen würde.
Ich setzte eine kleine Pause ein und wartete neben diesen Geräten, damit ich die Sachen gleich wieder versorgen konnte, um Platz für die nächsten Sachen zu schaffen.
„Wir werden später reichlich Zeit haben, um alle Geräte einzeln genauer anzuschauen. Aber auf diese Weise hast du schon mal einen groben Überblick über das, was es bei mir an Möglichkeiten gäbe. Du kannst dir ja während der Fahrt und bei Raphael mal etwas Gedanken darüber machen, ob dich diese Geräte ansprechen und was man mit ihnen wohl anstellen könnte. Und wenn wir zurück sind, kannst du mir ja mal deine Ideen und Gedanken dazu schildern, während wir sie eingehender anschauen. Okay?“ So besass er dann auch gleich eine kleine Ablenkung. „Und ja, da sind noch mehr in den versteckten Schränken, die hole ich gleich auch noch raus, sobald ich diese hier wieder versorgt habe.“

Leon
Als er mir den Hängesessel zeigte schluckte ich kurz. Eigentlich sah das Ding wirklich ziemlich cool und einladend aus, aber als er dann sagte, dass er sich das Ding super als eine Art Liebesschaukel benutzen ließ, setzte mein Hirn etwas aus und mein Kopfkino dafür ein.
Dieses platzte aber wie eine Seifenblase, als er mir sein Spielzimmer offenbarte und mir sämtliche Klischees im Kopf herum drehte.
Ich war komplett sprachlos bei allem, was ich gerade sah und was er mir an Geräten zeigte. Mit den meisten dingen konnte ich so absolut rein gar nichts anfangen und ich war gerade einfach überfordert. „Gedanken machen...?“ fragte ich in den Raum und sah ihn unsicher an. „Ich bin gerade am überlegen, ob ich schreiend wieder weg rennen soll...“ meinte ich einfach ruhig, obwohl ich innerlich so sehr aufgewühlt war. Alles war so neu und so viel und ich wusste, das Bastian an allem, was ich hier sah Spaß hatte und damit keine Ahnung was für Sachen alles anstellen konnte und ich kam mir so klein vor, wie eine Maus, welche man auf einer Bühne Platziert hatte und die Tanzen sollte. Mir zog sich ein klein wenig mein inneres zusammen und ich schluckte.

Bastian
„Dass wäre natürlich auch eine Option“, meinte ich sanft lächelnd und kam auf Leon zu, dem ich jetzt erst einmal einfach nur sanft über die Arme streichelte dann auch über die Wange, ihn schliesslich in eine behutsame Umarmung zog.
„Entschuldige. Das war etwas zu viel des Guten auf einmal. Gehen wir langsamer voran, okay? Nehmen wir ein Möbel oder ein Objekt, dass dich neugierig macht. Und ich erzähle dir ein wenig davon und wir vergessen erst mal alles andere wieder und packen es später nach und nach aus, wie klingt das?“, meinte ich nun mit sanfter Stimme, ordentlich zurückrudernd. Ich vergass immer wieder, das er keiner meiner Kunden darstellte, sondern privat bei mir war, eigentlich noch immer Respekt, wenn nicht sogar Angst vor der Szene hatte. Ich musste besser darauf achten, auch wenn er mich förmlich dazu beflügelt, ihm alles auf einmal zu zeigen, um sofort loslegen zu können.

Leon
Als Bastian bei mir war und mir erst über den Arm und die Wange streichelte, um mich danach in eine sanfte Umarmung zu ziehen atmete ich einfach tief ein und wieder aus um mich wieder zu beruhigen. Dabei Atmete ich seinen Geruch ein und hörte seine Stimme, welches mich beides zusätzlich ein wenig herunter brachte und mich beruhigte.
„Können wir das nach dem Arztbesuch machen? Ich bin gerade einfach zu nervös um mich auf irgendwas hiervon zu konzentrieren...“ gab ich ehrlich zu und atmete abermals ein und wieder aus. „Ist dein Auto denn schon Fahrbereit? Nicht dass es gleich nicht anspringt.“ meinte ich leise. Mit Autos kannte ich mich ein klein wenig aus und es würde mich mehr vom Arztbesuch ablenken als dieses Zimmer hier, obwohl ich doch auch neugierig war, aber ich würde mich sonst eventuell in irgendetwas hinein steigern.

Bastian
Die Szene war also nichts, womit man ihn vor Ängsten ablenken konnte. Gut, wieder was wichtiges von Leon gelernt.
So ging ich auf seinen alternativen Vorschlag mit dem Auto ein, wenn er es schon von sich aus erwähnte, schien ihn das besser zu beschäftigen.
„Natürlich. Dann komm, dann zeige ich dir mal meinen Wagen. Der ist ein kleines Schmuckstück“, meinte ich mit einem sanften Lächeln und führte ihn wieder aus dem Zimmer heraus, durch das Wohnzimmer zurück in den Eingangsflur und dort dann direkt durch eine Unscheinbare Tür links neben dem Haupteingang zur Garage des Hauses. Dort stand er, der Nissan Leaf Elektro 2020. Ein Elektrowagen, der einige nette Zusätze hatte. Vor allem die Lackierung war ein Hingucker, da er Silber war, mit dunklen, blassblauen Akzenten.
„Dann schau ihn dir mal an. Wenn du Fragen hast, nur zu. Es ist übrigens ein Elektrofahrzeug, also nicht erschrecken, er ist sehr leise“, erklärte ich, nahm dabei die Autoschlüssel und öffnete ihn, damit Leon ihn richtig inspizieren konnte.

Leon
Als er mich in die Garage führte und mir somit sein „Schmuckstück“ präsentierte war ich wirklich ein klein wenig erstaunt, da ich ihn noch nie damit hatte fahren sehen. Andächtig ging ich auf den Nissan zu und wagte es kaum, diesen zu berühren.
„Wow... hätte nicht gedacht, dass du so was fährst.“ meinte ich staunend und öffnete die Tür um in den Fahrgastraum sehen zu können, da die Scheiben getönt waren. „Mit den 150 PS ist es eigentlich schade, dass man nur maximal 144 km/h fahren kann, aber Elektroautos sind leider immer abgeriegelt, damit die Motoren das wieder auffangen und abbremsen können ohne dabei zu heiß zu werden und die Rekuperation zu überlasten.“ meinte ich und besah mir die Schwarze Innenbepolsterung mit blauen Nähten, welche ausgesprochen gut zu Bastian passten. Allgemein das ganze Auto passte zu ihm. Ich hatte lediglich einen Schwarzen Golf V GTI. Der hatte zwar mehr Power, was aber dafür auch nicht gerade Sparsam, je nachdem, wie man mit ihm fuhr.
„Aber das reduzierte Gewicht auf 1,5 Tonnen macht das wieder wett und der fliegt praktisch über die Straßen...“ meinte ich und sah dann wieder zu Bastian. „Hast du die Original Soundanlage belassen oder dir eine andere einbauen lassen?“ das war etwas, was man nicht auf Anhieb sehen konnte, aber durch das Elektrozeug, was im ganzen Wagen verbaut war hatte man sowohl am Verstärker als auch an den Lautsprechern an Qualität und Leistung gespart.

Bastian
Oha, da war jemand wohl gerade so wirklich in seinem Element. So kam ich mit einem breiten Grinsen zum Auto heran und schaute zu Leon hinein:
„Ja, ich habe mir einiges im Innenbereich umbauen lassen. Mir war es wichtig, dass ich ein Elektromodell nehme, da ich der Umwelt entgegenkommen möchte. Daher habe ich noch zusätzliches Geld in Umrüstungen investiert. Die Sitze haben ein neues Polster bekommen, das zur eigenen Lackierung passt. Die Soundanlage habe ich aufgebessert, so dass man auch CDs damit hören kann und MP3 vom Handy oder einem MP3-Player. Auch habe ich mir ein Navigerät einbauen lassen, mit dem man ordentlich zu Gange kommt. Und die Klimaanlage versprüht nun auch Vanilleduft, wenn ich das möchte. Zudem natürlich der, nun abnehmbare, Steuerungsknüppel, damit ich verschiedene Aufsätze drauf schrauben kann. Und überall die getönten Scheiben. Und die Sitze kann man nun ebenerdig runter klappen, so dass man eine sehr grosse Spielwiese im Auto hat. Kannst du eigentlich auch Auto fahren, Leon?“

Leon
„Dir ist schon bewusst, dass man die Composition Media Pro heutzutage mit dem Internet verbinden kann und du sowohl Musik Streamen kannst als auch über eine Cloud abrufen, damit du weder CD noch MP3 oder was auch immer benötigst?“ fragte ich grinsend, da er noch nicht zu 100% mit der Zeit gegangen war, aber es war immerhin ein Anfang.
„Du hast dir echt ne Duftanlage einbauen lassen? Krass, aber der Geruch ist Geschmacksache. Mach das zeug bitte nicht an, weil auf die Dauer wird mir generell ein bisschen schlecht von solchen Künstlichen Dufterfrischern.“ meinte ich ruhig und musste an einen Spruch denken, bei welchem der Duftbaum zu klein war und man sich eben eine Leberwurst ins Auto gehangen hatte.
Auf seine Frage hin, ob ich Auto fahren konnte sah ich ihn leicht vorwurfsvoll an. „Als ob du meinen GTI nicht schon längst gesehen hast. Der steht immer im Hof, wenn ich da bin. Das Ehepaar Müller fährt ne C-Klasse.“ meinte ich gespielt enttäuscht darüber, dass er so was nicht bemerkt hatte.

Bastian
„Der gehört wirklich dir?“, entkam es nun mir erstaunt, doch um so erfreuter darüber, dass er scheinbar wirklich Auto fahren konnte.
„Nun, dann darfst du uns heute zum Arzt fahren“, meinte ich noch breit grinsend und warf ihm dann auch schon die Schlüssel meines kleinen Lieblings hinüber, „Ich will mich heute mal nicht mit dem Verkehr herumärgern müssen“; erklärte ich noch breit grinsend und ging hinüber zum Beifahrersitz. Dass ich Leon einfach so mein Auto anvertraute, galt auch etwas der Ablenkung, da er sich dann definitiv auf anderes konzentrieren musste, als auf den Arzt. Aber das Auto hatte auch einiges an zusätzlicher Sicherheit drin, so das es bei Gefahren automatisch reagierte und dadurch den meisten Unfällen vorbeugen konnte. Nur der Autopilot fehlte noch, aber den hatte ich durch Leon vielleicht nun auch gefunden.
„Und ja, sicher kann man heutzutage ins Internet und Streamen, aber du musst wissen, weiter oben, in meinem privaten Bereich, da hab ich ne sehr grosse Sammlung an originalen CDs in originalen Hüllen, teilweise von den Bands Signiert. Da geht es um den Sammelwert und alles darum, nicht nur um die Musik an sich.“

Leon
„Ja, das ist meiner.“ grinste ich stolz, ehe ich dann doch ziemlich verblüfft den Autoschlüssel auffing. Wow, das war ein riesiger Vertrauensbeweis, dass er mich sein Auto fahren ließ. Geehrt lächelte ich ihn an, als er sich auf den Beifahrersitz sinken ließ, „Danke für dein Vertrauen.“ meinte ich leise, aber voller Wertschätzung.
„Du musst mir nur sagen, wo ich hin muss.“ meinte ich ruhig, während ich den Sicherheitsgurt anlegte. Das hier war ein Wagen mit Automatikgetriebe. Nicht ganz meins, aber das störte mich nicht.
„Und das mit der Musik kann ich gut verstehen.“ meinte ich ruhig, wartete, bis er sich ebenfalls angeschnallt hatte und startete dann den Wagen. Man hörte nur das Obligatorische Geräusch, dass der Wagen fahrbereit war, ansonsten hörte man ihn nicht, wenn er stand. Erst als ich ihn langsam losrollen lies hörte man den Soundbuster, der bei niedrigen Geschwindigkeiten Pflicht war, damit Fußgänger den Wagen auch kommen hörten.

Bastian
„Immer gerne, Leon. Und keine Sorge, der Wagen hat einige zusätzliche Sicherheitsvorkehrungen, so dass Unfälle fast ausgeschlossen sind. Und falls doch mal etwas passiert, dann hasst mich meine Versicherung eben, ich zahle genug Prämie, dass die ruhig auch mal etwas blechen dürfen, wenn ich wirklich mal in eine Stossstange von jemanden krache“, meinte ich bester Laune und schnallte mich ebenfalls an, ehe er auch schon losfuhr.
Ich stellte derweil das Navi für ihn ein, damit es ihn sicher an unser Ziel brachte.
„Wir haben es ohnehin nicht weit, nur einmal durch das Dorf, er hat seine Praxis am anderen Ende“, erklärte ich ihm dabei.

Leon
„Du beleidigst gerade ein klein wenig meine Fahrkünste...“ brummelte ich gespielt beleidigt, während ich mich an das Navi haltend dem Verkehr anpasste und froh war, dass ich mich mit der Konzentration, welche ich zum Auto fahren benötigte, Ablenken konnte.
Als wir dann aber schließlich ankamen und ich den Wagen neben einem Schwarzen Dodge Pickup parkte, schluckte ich dann doch. Ich schaltete den Wagen ab, starrte aber schweigend auf das Gebäude vor uns. Ok, da musste ich nun durch. Kurz schloss ich langsam meine Augen und Atmete tief durch. Aber helfen tat es absolut rein gar nicht, weshalb ich schließlich mit leicht zitternden Fingern den Gurt löste um dann auszusteigen.

Bastian
„Hm, ich kann die Zusatzsicherung auch gerne abschalten, dann wird dein Hintern aber auch Schaden nehmen, wenn mein Auto dann Schaden nimmt“, lachte ich erheitert und sah dann raus, als wir bei der Praxis ankamen. Raphaels Wagen war also schon hier.
Aber wir sollten noch in der Zeit liegen, hoffte ich zumindest, denn ich hatte meine Uhr Zuhause vergessen.
Doch zuerst einmal galt es Leon etwas zu beruhigen, der gerade die Angst wieder aufwallen spürte. So stieg ich ebenfalls aus, und kam zu ihm herum, um ihn sanft in meine Arme zu ziehen, sein Kinn dabei behutsam anzuheben und ihm dann einen federleichten Kuss auf die Lippen zu hauchen.
„Ich möchte gerne, dass du dir überlegst, was wir nachher alles einkaufen müssen, um ein leckeres Curryhühnchen zuzubereiten. Dann werden wir nachher fein zusammen kochen. Wie klingt das für dich?“

Leon
Als er mich in den Arm nahm und mein Kinn mit seinen Fingern anhob spürte ich das leichte Zittern meinerseits, aber dennoch hielt ich seinem Blick stand. „Ich weiß nicht, ob ich gerade in der Lage bin, mir eine Mentale Einkaufsliste zu erstellen.“ meinte ich leise, wobei allein der Name des Gerichts, das er mit mir kochen wollte, herrlich klang und ich bereits den Geruch in der Nase hatte. „Aber ich geb mein Bestes.“ meinte ich und Atmete abermals tief durch. Es tat unheimlich gut, gerade von Bastian halt zu bekommen. Er würde bei mir sein und mir helfen, dass ich diesen Arztbesuch überstand.

Bastian
„Guter Einwand“, stimmte ich ihm zu, nahm dabei mein Handy heraus und erstellte eine virtuelle Einkaufsliste, ehe ich ihm das Handy mit der geöffneten, leeren Liste überreichte, „Dann notiere mir bitte alles, das wir brauchen, damit ich weiss, wo wir nachher überall halten müssen“, schlug ich somit vor und trat dann den Weg in die Praxis an, während ich Leon dabei sanft an mich gedrückt hielt, so dass er immerzu meine Nähe spürte. Kochen war auch etwas, womit ich ihn gut ablenken konnte, wie es schien. Schliesslich betrat ich dann die Praxis und war dabei schon gespannt, wie Raphael auf den unerwarteten Gast reagieren würde, den ich definitiv nicht angekündigt hatte. Aber ich war mir sicher, dass sie sich gut verstehen würden. Ich zog, wie immer die Tür hinter uns ins Schloss, vergewisserte mich, dass sie auch wirklich geschlossen war und führte Leon dann auf direkte Weg zum Praxiszimmer, wo ich dann höflich gegen klopfte.

Leon
Ich nahm Bastians Handy entgegen und machte mich direkt an die Arbeit, indem ich alles Stichpunktartig aufschrieb, was wir für das Gericht benötigen würden. Ich spürte seine nähe und nahm nur am Rande wahr, dass ich neben ihm her in die Praxis ging. Da hatte er wirklich gut agiert und mich erfolgreich abgelenkt, indem er mir sein Handy gegeben hatte und mich die Liste schreiben ließ.
Nur schemenhaft nahm ich die Praxis um mich herum wahr, da ich mich beim gehen wirklich konzentrieren musste, damit ich nicht irgendwelchen Blödsinn auf die Liste schrieb, aber schließlich gab ich Bastian grinsend das Handy wieder. „Fertig.“ meinte ich glücklich und zufrieden, während ich tatsächlich die Situation um mich herum vergessen hatte.