Kapitel 21

Leon
nur zögerlich kam ich auf Bastian zu und stellte mich vor ihn. Wusste gerade nicht, was hier abging und warum Dominik so aufgebracht war. Dennoch sah ich abwartend zu Bastian auf und versuchte in seinem Gesicht zu erkennen, was gerade los war, was mir aber nicht gelang. Ich schluckte kurz und spürte noch immer mein wild schlagendes Herz, versuchte aber, dieses so gut ich konnte zu ignorieren. Irgendwie bildete sich auch gerade ein Klos in meinem inneren und ich war mir nicht sicher, was ich von der ganzen Situation halten sollte.

 

Dominik:
Wenigstens blieb dieser Bastian, wo er war. Dennoch gefiel mir die Situation gerade gar nicht. Aber ich liess Raphael erst mal sprechen. Da auch dieser gerade ein regelrechter Wasserfall entwickelte, was mich unweigerlich, belustigt aufschnauben liess. So viel dazu. Aber ich merkte auch, dass ihn scheinbar inzwischen das schlechte Gewissen gepackt hatte. Was auch gut so war. Denn er hatte mir erst gestern noch eine Predigt zu Ehrlichkeit, Offenheit und Lügen gehalten und hatte es nun selbst getan, ja war sogar noch einen Schritt weiter gegangen, was mich durchaus verletzte und zwar tief.
„Das heisst, ich muss dich jetzt immer mit ihm teilen?“, entkam es mir wenig begeistert, „Das wäre ja auch zu schön gewesen, um wahr zu sein. Ich wusste, dass es da irgendwo einen Hacken gab“, entkam es mir resigniert und auch ernüchtert, aber ich musste mich selbst auch zusammen reissen. Denn noch hatten wir nichts konkretes vereinbart, noch waren wir im Stadium des Definierens. Auch wenn mir diese Entwicklung so gar nicht gefiel. Denn die anderen Doms hatte ich wenigstens immer für mich alleine. Aber diesen hier, musste ich nun wirklich teilen? Sicher, es war schon ein erregendes Bild, wenn Raphael spielte, aber dennoch, was wenn seine devote Seite auf einmal stärker wurde ich mich nicht mehr wollte? Diese Gefahr bestand und das zu jeder Zeit, egal was er mir versprach, denn Neigungen konnte man nicht steuern, sie waren einfach da ... und sie konnten sich ändern. Und eine wirkliche Beziehung war so auch nicht denkbar. Es würde also definitiv platonisch bleiben. Und das hiess auch immer, eine gewisse Distanz zwischen ihm und mir, die man bei einer richtigen Beziehung nicht hätte. Aber wollte er überhaupt über etwas platonisches hinaus? Eigentlich nicht, das hatte er auch schon gesagt gehabt. Ich atmete tief durch und schluckte das ungute Gefühl hinab. Ich musste später, in Ruhe darüber nachdenken. Und zwar alleine.
Und auch die Lust auf Spiele, die war mir gerade gründlich vergangen, was man auch deutlich sah, doch ich besann mich nun dennoch und rief mich zur Ruhe.

Raphael
Ich fühlte mich elendig und richtig mies, schaffte es nicht, Dominik in die Augen zu sehen und dennoch musste ich nun stark bleiben, wollte stark bleiben, auch wenn ich gerade wieder daran zweifelte, das ich wirklich ein geeigneter Dom war. Weder für Dominik, noch für irgendjemand anderen. Ich schluckte und atmete tief durch, versuchte meine Gedanken zu Ordnen und die Worte zu finden, die ich brauchte, aber mein Gehirn war wie leer gefegt.
„Dominik... ich...“ ich seufzte tief und schüttelte kurz den Kopf, ehe ich mich aufraffte und den Kopf hob um ihn anzusehen. „Nein, du wirst mich nicht nicht mit ihm teilen müssen. Ich merke, dass dich das stört und... du bist mir wichtig, ich will das mit dir weder verlieren, noch dich enttäuschen, und mir ist bewusst, dass ich das gerade getan habe.“ ich sah ihm in die Augen. Ja, es würde verdammt schwer werden, aber ich wollte diesen Mann, der hier vor mir war. Wollte ihn mit Haut und Haaren und mit allem, was damit zusammen hing. Und wenn es bedeutete, dass ich nicht mehr mit Bastian spielte, dann würde ich mich dem fügen.
„Es wird nicht mehr vorkommen, Dominik... du bist mir zu wichtig, als dass ich es riskiere... und wenn das bedeutet, dass ich mich nicht mehr Bastian hingebe, dann nehme ich das so hin...“ das Wort Versprochen würde ich derzeit nicht verwenden dürfen, denn das hatte ich definitiv vergeigt.
Wieder haderte ich mit mir selbst, versuchte ein zittern zu unterdrücken, da ich einfach nicht mehr weiter wusste und das gerade immer mehr in mir aufkeimte, dass ich kein Dom war, dass ich das nicht verdient hatte. Ich hatte es nicht verdient, als Dom betitelt zu werden oder Respektiert zu werden und ich hatte weder Dominik als Mensch noch seine Hingabe verdient.

 

Bastian:
Ich musterte die beiden sehr genau und spürte sofort, das Raphael mehr und mehr an sich zu zweifeln begann. Da musste Hilfe her, dringend, sonst würde er sich das, noch junge, Glück sofort zerstören. Denn Raphael war grundsätzlich anders, wie ich, seine Psyche nicht ganz so selbstbewusst, nicht ganz so selbstsicher, dadurch zweifelte er noch sehr oft an seiner Rolle als Dom, das wusste ich, gerade, weil er ein Switcher war und beide Seiten in sich ausleben wollte, die sich gegeneinander ausspielten. Es war ein Balanceakt auf Messers Schneide für ihn, das stand fest.
So legte ich sanft meine Hände auf die Schultern Leons, massierte diese behutsam und sprach gut hörbar für alle, mit ruhiger Stimme zu meinem Sub, damit auch Dominik und Raphael es hörten:
„Ich vermute mal, dass die beiden sich erst seit wenigen Tagen kennen, so wie auch wir beide. Und ich vermute mal, dass sie noch in der Phase sind, wo sie füreinander definieren müssen, wie ihr gemeinsames Spielen aussieht. Aber Dominik hatte wohl noch nicht ganz realisiert, das Raphael ein Switcher ist und gelegentlich auch mal die devote Seite benötigt, um sich ausgeglichen zu fühlen und das auf diese Weise zu erfahren, ist sehr hart. Es war jedoch nicht geplant. Das hier, ist einfach aus der Situation heraus entstanden, weil wir uns schon länger nicht mehr gesehen haben.
Raphael ist nämlich ausgesprochen selten wirklich ein voller Sub, meistens kommt er eher zu mir, um neue Dinge zu lernen, so wie auch heute. Und da er ein gewissenhafter Dom ist, der seine Rolle sehr ernst nimmt, probiert er neue Sachen stets zuerst auch als Sub aus, damit er weiss, wie sich etwas anfühlt und es richtig einschätzen kann. Doms, die das nicht machen, können nicht wissen, wie sich es für ihren Sub anfühlt und werden dadurch gefährlich, das hat uns unser Mentor früher immer wieder scharf vorgehalten“, erklärte ich in den Raum und sah dabei auch scharf zu Dominik, der bei den Worten immer ruhiger zu werden schien, weil sie ihn scheinbar zum nachdenken anregen, „Und da er mich eben darauf angesprochen hatte, dass er gerne etwas neues für seinen neuen Sub Dominik lernen möchte, sind wir einander näher gekommen, da es ein Thema ist, das auch für Raphael nicht leicht ist und er daher ein wenig Halt durch einen Dom brauchte, der ihm bei diesem Thema Sicherheit bieten kann. Verstehst du das?“

Dominik:
Noch die Worte Raphaels in meinen Ohren und vor allem das Bild meines überforderten Doms vor meinen Augen, vernahm ich auf einmal Bastians Stimme, die zwar ruhig und eher sanft klag, aber dennoch deutlich genug war, das auch ich sie klar hörte.
Stimmte das? Hatte ich die Lage gerade falsch aufgefasst? Wollten sie sich gar nicht einfach nur vergnügen? Lag da wirklich mehr dahinter?
Ich kam ins Zweifeln und meine Eifersucht, meine Wut wurde dadurch vollkommen erstickt und verdrängt.
Verwirrt ob dieser ganzen Situation starrte ich zu Raphael, dann zu diesem Bastian, dann wieder zu Raphael.
„Ich ... Stimmt das? Wollte er dir etwas beibringen?“

 

Leon
Bastians Hände auf meinen Schultern, die mich leicht massierten, ließen mich meine volle Aufmerksamkeit auf ihn lenken und ich sah ihn aufmerksam an, während ich schweigend seinen Worten lauschte und direkt verstand, was er damit sagen wollte. Raphael war also ein schüchterner Dom, der teilweise ein wenig zu vorsichtig an manche Sachen heran ging und jemanden brauchte, dem er vertrauen konnte, der im half und Zeigte, wie Sachen gingen. Einfach und verständlich. Ich nickte dementsprechend nur leicht, dass ich verstanden hatte, wobei ich eher das Gefühl hatte, das Bastian mehr zu Dominik, als zu mir sprach, aber es störte mich nicht. Im Gegenteil, ich war gerade froh, dass Bastian das hier alles scheinbar friedlich löste. Und es machte mich stolz, dass ich sein Sub war.

Raphael
Ich atmete innerlich auf und dankte Bastian auf allen Ebenen dafür, dass er mir gerade half und das Reden übernahm. Er fand immer die richtigen Worte, konnte mich immer unterstützen und stärkte mir immer den Rücken, wenn ich ihn brauchte, was bedeutete, dass ich in Bastian nicht nur einen sehr guten Dom und Mentor, sondern vor allem auch einen guten Freund an meiner Seite hatte.
Als Dominik seine frage an mich richtete spürte ich, wie mein Herzschlag in die Höhe schnellte, da ich schon an seiner Stimme erkannte, dass er ruhiger geworden war. Ich atmete noch einmal tief durch um meine Ruhe wieder zu finden, ehe ich antwortete.
„Ja, Dominik, das stimmt.“ meinte ich ruhig und nickte. „Ich habe die Striemen bei dir gesehen und du hast schon einige male gesagt, dass du Spanking magst... Aber ich kenne mich auf der dominanten Seite absolut nicht damit aus. Weder mit Schlagwerkzeugen noch mit der kraft, die man aufwenden darf oder die Körperstellen, welche man treffen darf.“ ich legte eine kurze Pause ein. „Und ja, es ist mir unangenehm, dass ich das als Dom nicht kann, und ich wollte dich nicht enttäuschen, sondern überraschen, indem ich es lerne...“ meinte ich leise und schaffte es nun endlich, ihm direkt in die Augen zu sehen.
„Genau wie das Blood-Play... ich hab damit keine Erfahrung und habe Bastian um Rat gefragt.“ gab ich zu und stand nun auf, ehe ich Dominik meine Hand reichte um ihm auf zu helfen.
„Und ich erinnere mich, dass du Bastian selbst etwas bezüglich den Klinikspielchen fragen wolltest, erinnerst du dich daran?“

 

Bastian:
Ich hauchte Leon sanft einen Kuss auf die Stirn, weil er so gut mitspielte und ruhig blieb, während mein Blick unnachgiebig auf Raphael und Dominik lag, vor allem auf Dominik, der meine Nähe, meine Dominanz deutlich zu spüren schien, so wie er immer wieder zu mir hinüber schielte.
Er wollte mich also was fragen? Ich war neugierig, das stand fest.

Dominik:
Okay, langsam ergab das ganze Sinn. Ich atmete tief durch und entspannte mich endlich etwas, nun wo ich etwas mehr Klarheit hatte und liess mir hoch helfen.
„Ich, nein, momentan ist mein Kopf gerade total leer gefegt. Tut mir leid. Auch ... meine Worte vorhin. Ich dachte wirklich, dass du dich hier einfach hinter meinem Rücken etwas amüsierst oder dich regelmässig mit Bastian triffst zum spielen. Ich ... wusste nicht, was dich antrieb. Tut mir leid“, entkam es mir nun schon deutlich kleinlauter und zahmer über die Lippen. Weil ich mehr und mehr erkannte, dass ich ihm hier gerade etwas hartes unterstellt hatte, ohne alle Fakten zu kennen. Das war eigentlich etwas unverzeihliches, vor allem für mich selbst, da ich eigentlich immer darauf bedacht war, zuerst alles zu wissen, bevor ich urteilte. Und dass er wegen mir seine devote Seite nicht mehr ausleben wollte, das konnte ich ihm auch nicht wirklich verbieten. Auf Dauer würde ihn das unglücklich machen, unausgeglichen, das Gefühl kannte ich nur zu gut. Es war ein hässliches Gefühl, eines, das einen mit der Zeit zerfrass und verzweifeln liess.
„Und du kannst natürlich weiterhin mit Bastian ... spielen, wenn du es wirklich brauchst und es nicht gleich jeden Tag ist. Ich war nur ... überrascht.“ War das Spanking wirklich so schwer für ihn? Musste er das wirklich erst erlernen, wegen mir?
„Und ... wenn das Spanking wirklich so schwer für dich ist, dann ... können wir es auch weglassen.“

 

Leon
Ich lächelte leicht, während ich einfach ruhig stehen blieb und Bastians nähe genoss. Seinen Sanften Kuss, der mir schweigend Symbolisierte, dass ich meine Sache hier gerade gut machte. Denn das hatte ich mittlerweile verstanden. Ein Kuss auf die Stirn bedeutete so viel wie „gut gemacht.“

Raphael
Als Dominik stand konnte ich nicht anders und zog ihn einfach in meine Arme. „Es tut mir leid, Dominik.“ hauchte ich leise, legte meine Arme eng um seinen Körper und meinen Kopf ließ ich auf seine Schulter sinken. Ich war gerade so unglaublich froh, dass er nicht einfach weg gerannt war, dass ich einen Moment brauchte, um zu fassen, wie stolz er mich machte, dass er geblieben war.
„Ich danke dir von Herzen, dass du mir das erlaubst...“ hauchte ich leise in sein Ohr und atmete tief ein und aus. „Bastian hatte im übrigen vorgeschlagen, dass es mehr Sinn macht, dass nicht ich an ihm oder anders herum das lerne, sondern dass er einfach mit im Raum ist, wenn ich es bei dir mache und mich dann einfach Korrigiert oder mir Tipps gibt. Und aufpasst, dass nichts passiert.“ meinte ich leise und hob nun langsam meinen Kopf wieder etwas an.
„Und was das Spanking betrifft, reden wir noch mal drüber, wenn wir unter uns sind, okay?“ fragte ich in ruhe, denn ich hatte die Striemen gesehen und seine Worte gehört, wusste aber nicht, in wie weit das für ihn ein muss war und wie sehr er das brauchte.
„Und... du wolltest Bastian fragen, ob er mitmachen würde bei einer Kliniksession, wo du zusehen kannst, wo er sich als Sub geben würde.“ half ich ihm sanft auf die Sprünge, indem ich diese Worte in sein Ohr hauchte. Fragen würde er selbst müsse, da war ich wiederum nicht anders als Bastian, ich mochte diesen Moment, meinen Sub in Verlegenheit zu bringen.

 

Bastian:
Geduldig hörte ich den beiden zu und liess sie einfach mal machen. Sie brauchte gerade diesen Moment für sich, so dass ich einfach stumm daneben stand und Leon in meinen Armen hielt und ein wenig mit Streicheleinheiten verwöhnte.

Dominik:
Als er mir den neusten Stand näher brachte, mir mitteilte, wie Bastian das ganze sah, nickte ich sachte auf, irgendwie erleichtert, dass es nicht Bastian war, der das machen würde. Ich wusste nicht wieso, aber der Blauhaarige war ... seltsam. Ich wurde einfach nicht wirklich warm mit ihm. Aber ich würde es auf mich zukommen lassen, sonst würde ich es später nur bereuen, weil ich Raphael diese Möglichkeit verstellt hatte, das wusste ich.
„Stimmt“, entkam es mir schliesslich, während mein Kopf gerade immer heisser glühte. Musste ich ihn jetzt wirklich auch noch danach fragen?
Diese Blauen Augen sie schienen mich förmlich zu durchdringen und mir schon, noch bevor ich die Frage gestellt hatte, bevor ich es gewagt hatte, deutlich ein Nein zu signalisieren. Das dort war ein Dom, kein Sub, er würde sich niemals als Sub unterordnen, so schätze ich ihn einfach nicht ein.
Also vielleicht lieber nicht fragen? Nicht, dass ich ihn auch noch verärgerte.
„Ich ... Vielleicht lieber nicht. Das ist ein Dom, kein Sub, er wird nein sagen, da muss ich gar nicht erst fragen, um das zu wissen“, meinte ich dann ebenso leise.

 

Raphael
Ich hielt Dominik einfach fest und lies nun eine meiner Hände in seinen Nacken wandern, um diesen leicht zu massieren, während ich mich mit ihm in meinen Armen leicht drehte, damit ich Bastian ansehen konnte.
Ich spürte Dominiks Unsicherheit und auch die wärme seines Körpers, während er damit haderte, ob er Bastian genau diese Frage stellen sollte oder nicht, was mich minimal schmunzeln ließ, ehe ich zu Bastian sah. „kannst du mal aufhören meinem Sub mit deinem Blick weiter Angst einzujagen?“ meinte ich zu meinem Kumpel, wobei ich ein leichtes schmunzeln nicht unterdrücken konnte. Zum einen wollte ich Bastian darauf hinweisen, dass ich die Lage hier wieder im Blick hatte, zum anderen wollte ich ein wenig die Stimmung auflockern.
„Wenn du nicht möchtest, frage ich ihn, Dominik, das ist kein Problem... Bastian sieht zwar aus wie ein Raubtier auf Beutezug, ist aber eher so eine Schmusekatze.“ grinste ich und küsste sanft Dominiks Schläfe, ehe ich mich wieder Bastian zuwandte.
„Dominik würde gerne zusehen, wie ich im Klinischen Bereich Spiele und er wollte Fragen, ob du dich dafür bereit erklären würdest, mein Opfer zu sein?“ fragte ich ruhig.

 

Bastian:
Nun musste auch ich schmunzeln, ja fast schon losgrinsen, als ich diese Worte hörte. Da hatte ich wohl bei diesem Dominik einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Aber ich konnte ihn schon verstehen. Ich sah schon etwas speziell aus und lief auch nicht unbedingt wie der typische Sub durch die Welt, aber dennoch nickte ich und stimmte Raphael seine Frage zu: „Das können wir sehr gerne machen, Dominik“, meinte ich und versuchte ihm mein freundlichstes, offenstes Lächeln zu schenken, damit der Sub wusste, dass ich ihm deswegen in keiner Weise böse war, sondern gerne aushalf.

Dominik:
Ich schmiegte mich noch etwas mehr gegen den Körper Raphaels, der mir gerade die nötige Sicherheit und den Schutz bot, den ich hier gerade benötigte- Und wäre auf einmal am liebsten im Boden versunken, als Raphael die Frage nun wirklich für mich stellen musste, weil ich nicht den Mund auf bekam. Peinlich, das war einfach nur peinlich. Doch dieser Bastian reagierte anders, als erwartet. Denn er lehnte nicht ab, war nicht böse, ja stimmte stattdessen sogar dem Plan zu und wollte mitmachen, was mich erstaunt zu diesem hinüberschauen liess.
„Wirklich'“, entkam es mir schliesslich ungläubig, weil ich sein offenes, ehrliches Lächeln sah und er nickte, und sah dann zu Raphael: „Wann hattet ihr dass denn vor?“, informierte er sich dann sogar schon nach einem konkreten Termin. Der machte das wirklich!

 

Raphael
Ich seufzte leise, da ich eigentlich insgeheim wusste, dass Bastian mit machen würde und war auch zeitgleich froh, dass er etwas seine dominante Ausstrahlung fallen ließ. Noch immer massierte ich mit meinen Fingern Dominiks Nacken und hielt ihn mit dem Anderen Arm fest an mich gedrückt um ihm halt zu geben und ihn als sein Dom aufzufangen.
Kurz sah ich zu Bastian und schenkte ihm einen fragenden Blick, ehe ich meine Stimme erhob. „Also... Ich hätte da eine Idee, sofern Leon auch Interesse daran hat, dass wir uns Gemeinsam zu einem Essen bei mir oder Bastian treffen, gemeinsam etwas kochen und essen, um uns alle kennen zu lernen, und danach zeigen Bastian und ich euch ein bisschen was. Zum Beispiel das Klinikspiel, aber je nach dem, was euch interessiert können wir euch auch was anderes ausgefallenes zeigen...“ versuchte ich vorzuschlagen, wobei ich ein wenig unsicher war und nun zu Dominik sah. „Also nur, wenn das für dich in Ordnung ist, ich möchte nicht, dass du dich Unwohl fühlst... Ich gehöre dir, und du gehörst mir...“ meinte ich leise und sah ihn prüfend an. Ich wollte nicht, dass er wieder das Gefühl hatte, dass ich ihn links liegen lies und lieber mit Bastian spielte. Es sollte lediglich eine Show sein, damit die beiden sahen, was wir konnten und ein wenig angeheizt wurden.
Zeitgleich kam mir etwas in den Kopf, weshalb ich Ohnehin mit Leon sprechen wollte, weshalb ich ihn nun ansah. „Die Ergebnisse von uns allen sind im Übrigen negativ, aber ich würde gerne mit dir reden Leon... wenn du magst alleine oder mit Bastian.“

Leon
Ich stand noch entspannt in Bastians Armen, ehe ich aufhorchte, als Raphael diesen Vorschlag machte, der in meinen Ohren ziemlich Interessant klang. Also aus meiner Sicht war da nichts gegen einzuwenden, auch wenn ich nicht wusste, ob ich das durch hielt, da es bestimmt sehr erregend war, dabei zuzusehen.
Als Raphael mich aber direkt ansprach und meinte, dass er mit mir reden wollte, zuckte ich leicht zusammen. Oh Fuck. Entweder hatte ich irgendetwas angestellt, oder ich benötigte eine weitere Untersuchung oder irgendetwas stimmte gewaltig nicht. Und egal was es war, es machte mir gerade Angst, weshalb ich ein klein wenig zurück wich.

 

Dominik:
Ich starrte unschlüssig zu Raphael hoch, als er das auf einmal schon derart präzisierte, dann wieder zu Bastian hinüber, während Raphael weiter sprach und diesmal sich Leon zugewandt hatte. Ich erahnte, dass Raphael vermutlich nicht das nötige Werkzeug bei sich hatte, um das demonstrieren zu können. Aber Bastian hatte es, da wiederum war ich mir sicher. Aber wollte ich wirklich zu diesem nach Hause? Irgendwie bereitete mir dieser Gedanke ein starkes Unwohlsein, ich kannte ihn noch gar nicht und der bisherige Eindruck war eher ... unheimlich und unangenehm gewesen.
Ich sah erneut zu Bastian hinüber, der sich seinerseits nun Leon zuwandte, weil Raphael diesen persönlich angesprochen hatte und Leon dadurch auf einmal verunsichert wirkte. Sollte ich mich darauf einlassen oder lieber auf der sicheren Seite, also bei Raphaels Wohnung bleiben?
Ich musste darüber nachdenken und die Chance dazu, bot sich mir nun auch gerade dazu.
„ich, muss kurz darüber nachdenken. Ich warte solange draussen?“, meinte ich somit zu Raphael auch um Leon die nötige Privatsphäre zu geben.

Bastian:
Ich nickte zustimmend, bemerkte aber auch, das Dominik scheinbar noch Redebedarf diesbezüglich hatte, so dass ich mich stattdessen erst mal Leon zuwandte, der auf einmal unruhig wurde, ja regelrecht zurückwich. Ich beugte mich kurz zu ihm und streichelte ihm dabei beruhigend über den Rücken.
„Shh, wenn er anbietet, dass ich dabei bin, wird es vermutlich eher etwas betreffen, dass für Sessions relevant ist. Höre dir einfach mal an, was er zu sagen hat, hm? Soll ich dabei bleiben? Oder mal kurz mit Dominik rausgehen?“

 

Leon
Vorsichtig nickte ich und versuchte ruhig zu bleiben, wobei es mir besser ging, als Bastian meinte, dass er gerne bei mir bleiben würde, weshalb ich dazu nickte. Das wäre mir tatsächlich lieber, wenn ich nicht allein mit dem Arzt war. „Ja... bleib bitte..:“ meinte ich leise und ging dann wieder näher zu Bastian um bei ihm ein wenig halt und Schutz zu suchen.

Raphael
Ich lies Dominik los, als er meinte, dass er darüber nachdenken musste und kurz einen Moment vor die Tür gehen würde. Dennoch lag ein besorgter Blick auf ihm und ich lächelte ihn an. „Ja, das ist Okay... wir reden gleich gemeinsam über den Vorschlag des gemeinsamen treffens... Bitte steigere dich nicht in irgendetwas hinein und am Tresen vorne sind Stifte und Papier... schreib die Fragen auf, wenn du welche Hast, und auch Gefühle oder bedenken... Dann ist es für mich gleich einfacher alles in Ruhe zu beantworten.“ ich strich ihm abermals durch sein Blondes Haar und lies dann von ihm ab um mich Bastian und Leon zu widmen.
„Nun, wie ich bereits sagte, sind alle Testergebnisse negativ, das Bedeutet, dass wir alle Gesund sind. Ich wollte dich vorhin nicht beunruhigen, da ich bemerkt habe, dass du Angst hattest, was ich auch nachvollziehen kann.“ ich lehnte mich nun an einen der Schränke und sah die beiden an. „Weshalb ich mit dir reden wollte ist, dass ich sowohl beim Abhören deines Herzens, als auch beim Ultraschall etwas bemerkt habe, dass eventuell nicht ganz in Ordnung ist... Mach dir jetzt bitte keine Übereilten Gedanken, denn das kann ich auch nicht. Dazu ist das Ultraschallbild zu ungenau, aber ich wollte dennoch darauf hinweisen, dass mir etwas aufgefallen ist. Aber es kann auch daran liegen, dass du einfach aufgeregt warst und das verändert die ganze Situation und auch das ganze Bild.“ versuchte ich ruhig zu erklären. Nun mit Fachbegriffen um mich zu werfen würde hier niemanden weiter bringen und Fachbegriffe überforderten auch gleich und jagten teilweise Angst ein, weil die Begriffe komisch und kompliziert klangen.
„Hattest du denn jemals irgendwelche Beschwerden diesbezüglich? Also Schwindel, oder ist dir in einer ruhigen Situation Herzrasen aufgefallen, oder hattest du das Gefühl, dass du bei körperlicher Arbeit nicht genug kraft hast, obwohl du dich eigentlich Fit gefühlt hast?“ fragte ich ruhig und sah ihn an.

 

Bastian:
Aufmerksam hörte ich zu und nickte dann verstehend. Also vermutlich einen Herzfehler. Etwas das sehr ernst sein konnte, wenn man es ignorierte und dass auch das Spielen massiv beeinflussen würde, wenn sich der Verdacht bestätigte.
Doch ich blieb ruhig und nahm Leon sanft in meine Arme und schmiegte ihn an mich, damit er mehr Halt durch mich erfuhr, dass er sah, dass mich das nicht abschreckte, sondern ich weiterhin zu ihm hielt.
Sollte ich von mir aus direkt sagen, dass ich dabei bereits etwas bemerkt hatte? Er bereits Anzeichen dazu zeigte? Nein, noch überliess ich ihm das Wort, hauchte ihm aber einen Kuss auf den Schopf, auch um Leon zu signalisieren, dass ich notfalls das Reden übernehmen würde, falls er es gerade nicht konnte.

 

Leon
Ich war froh, als Bastian seine Arme um mich legte und direkt als Beschützer und helfende Hand an meiner Seite blieb. Es tat gut zu wissen, dass ich gerade nicht allein war und das beruhigte mich, auch wenn mich die Aussage Raphaels nervös machte, weil anscheinend mit meinem Herzen etwas nicht stimmte. In meinem Kopf begann es zu rattern und meine Gedanken wirbelten durcheinander, während ich versuchte, zu überlegen, ob es erblich bedingt war und ich jemanden in meiner Familie hatte, welcher Herzprobleme aufwies, und zeitgleich versuchte ich Ereignisse in meiner Vergangenheit zu finden, welche die Symtome, welche Raphael geschildert hatte aufwies. Dieses durcheinander hinderte mich aber gerade auch daran, einen klaren Gedanken fassen zu können, weshalb ich Raphael einfach nur sprachlos ansah und gerade nicht weiter wusste.

 

Bastian:
Da ratterte aber das Köpfchen geradezu hörbar herum, schoss es mir durch den Kopf, weil Leon auf einmal gar nichts mehr zu sagen schien, sondern nur noch dastand und Raphael anstarrte.
„Shh. Ich schildere ihm erst mal, was ich bisher festgestellt hatte, okay? Dann kannst du das noch ergänzen, falls dir dazu noch mehr einfällt“, griff ich ihm verbal unter die Arme und richtete mich dann an Raphael.
„Er ist tatsächlich schnell aus der Puste und hatte auch schon leichten Schwindel, als ich ihn über die Massen gestern gefordert hatte, ich denke, wir sollten das mal genauer anschauen lassen? Ist denn spielen oder körperliche Anstrengungen, mit einem möglichen Herzfehler überhaupt noch anzuraten oder Anstrengungen momentan lieber vermeiden, bis wir genaueres wissen?“

 

Leon
„A-auf der Arbeit ist mir das auch schon aufgefallen... Also... nicht oft... aber schwindelig...“ ich nickte leicht und senkte den Blick. Gefühlt hatte ich gerade mein Todesurteil unterschrieben und auch wenn Bastian mich fest hielt so hatte ich das Gefühl, das er nicht jemanden haben wollte, der solch eine körperliche Beeinträchtigung hatte.

Raphael
Aufmerksam hörte ich zu und sah dabei erst zu Bastian, dann zu Leon, welcher gerade ziemlich niedergeschlagen wirkte.
„Nun, was es genau ist kann ich nicht sagen, da wäre eventuell ein Langzeit EKG und auch ein MRT von Vorteil, aber wir wollen nichts überstürzen.“ begann ich ruhig und nickte bei den Erzählungen noch einmal, dass Bastian ebenfalls etwas bemerkt hatte bestätigte meine Vermutung.
„Ich würde da erst einmal nichts gleich was weg lassen, aber Keine Haltungen, die das Herz zu sehr belasten. Also keine über Kopf Suspension und auch das vorn über beugen im Sinne von, der Arsch ist die höchste Stelle, vermeiden. Ansonsten viel Trinken, gerade bei Sessions und ein bisschen drauf achten, dass das Herz nicht zu schnell Pumpt. Aber Ich mach mir da keine großen Gedanken, wenn du der Spielgefährte bist, Bastian.“ ja, ich kannte meinen Kumpel eben zu gut und wusste, dass er sich sehr auf seinen Sub Konzentrierte und auch alles beachten würde, was ich ihm soeben gesagt hatte.

 

Bastian:
Nachdenklich musterte ich Raphael und ging das alles in Gedanken mal etwas genauer durch.
„Wie ist dass mit Orgasmen, Lustempfinden, Schmerz und Sex allgemein? Da fängt das Herz bei diesen Empfindungen automatisch an sehr schnell zu pumpen. Und Spiele haben Lust und auch Orgasmen immer im Zentrum, ohne diese Faktoren wird das Spiel für den Sub sehr schwierig und auch wenig erfüllend“, bedachte ich weiter. Das würde einige Punkte geben, die man hierbei weglassen musste, sehr vieles sogar, da Sessions mitunter durchaus sehr anstregend werden konnten und alle Arten von Sessions das Herz stärker beanspruchten, als beispielsweise ruhig zu sitzen oder zu liegen. Bei meinen Worten hielt ich aber Leon dennoch weiterhin bei mir, nur weil es etwas schwerer wurde, würde ich deswegen definitiv keinen Rückzieher machen, aber ich musste gerade in einem solchen Fall auf Nummer sicher gehen.

 

Raphael
Ich nickte zu Bastians Äußerung. „Ja, ich weiß, was du meinst... Aber um ehrlich zu sein bin ich leider kein Herz Spezialist...“ meinte ich seufzend und rieb mir übers Gesicht, da ich einen Moment nicht weiter wusste. „Ich schlage vor, dass wir zurück gehen in den Behandlungsraum und ich mir dort ein paar Gedanken mache, vielleicht kannst du in der Zwischenzeit den beiden Jungs ein bisschen was erklären und Fragen beantworten oder so...“ meinte ich und drehte mir zur Tür, da ich mit meinen Gedanken schon mitten in den Überlegungen war.
Ich nahm mir die Untersuchungsergebnisse und ging aus dem Raum. „Und wir müssen schauen, ob Dominik noch lebt...“ meinte ich nebenbei und musste nun doch schmunzeln, da ich ihn irgendwie so einschätzte, dass er etwas anstellte und sich dabei selbst verletzte.

 

Bastian:
„Verstehe. Ich kenne zum Glück einen Herzspezialisten. Einer meiner Kunden ist einer, ein guter noch dazu. Wenn du möchtest, kann ich dir seine Adresse geben. Er ist sehr aufgeschlossen und arbeitet mit neusten Methoden und Techniken. Er wird auf jeden Fall herausfinden können, was genau bei Leon los ist“, meinte ich laut denkend und legte dabei den Kopf etwas schief, „Was meinst du dazu, Leon? Soll Raphael ihm mal die Daten zusenden? Dann gebe ich Raphael die nötige Adresse dafür“, Meinte ich mit einem sanften Lächeln und sah dann zu Raphael, der nun raus ging. Stimmte, es war draussen erstaunlich ruhig. Sicher, ich schätzte Dominik jetzt nicht so ein, als ob er Mist bauen würde, aber dennoch, es war verdächtig still. Und als wir alle raus gingen, da erkannte ich auch ... weswegen. Der Sub war nicht im Gang ... dafür hörte man es nun weiter vorne rascheln und einige Türen, die leise aufgemacht wurden, als ob der Sub irgendetwas suchte. Und auf einmal ... stille. Er hatte wohl gefunden, was er suchte- Ehe auf einmal ein erleichtertes: „Katheter, Klistire, Nadeln ... Spritzen, Untersuchungsinstrumente, abgehackt, fehlen nur noch Toys und der Gynstuhl, ich muss nachher die anderen Behandlungszimmer noch anschauen“, zu vernehmen war.
Und als ich neugierig in den Empfangsraum, hinüber ging und um die Ecke zu dem Behandlungszimmern von Raphael späte, sah ich auch, was genau er meinte. Überall waren Schubladen offen und scheinbar diverse Sachen zusammengesucht worden, über die Dominik sich nun gerade grübelnd drüber beugte. Wenigstens waren die Sachen alle noch sicher verpackt. Aber ein Chaos existierte nun trotzdem, von Ordnung konnte nicht mehr die Rede sein, während daneben ein Zettel lag, auf dem schon diverse Sachen aufgeschrieben und teilweise abgehackt waren, während Dominik gerade, gedankenverloren, am hinteren Stiftende herum nagte. Das würde jetzt Schelte geben, da war ich mir fast schon sicher.

 

Leon
„I-ich... weiß es nicht... das sind gerade ein bisschen Informationen auf einmal...“ meinte ich und sah zu Bastian auf. Hatte dieser Raphael nicht gesagt, dass er gleich mal ein wenig Nachdenken wollte? Vielleicht kam dabei etwas bei raus, denn ich hatte ein wenig Angst, wenn ich daran dachte einen weiteren Arzt besuchen zu müssen.
Nun folgte Bastian, als wir dem Arzt hinterher gingen um wieder in seinen Behandlungsraum zu kommen.

Raphael
Ich war in den Behandlungsraum gegangen und stand dort nun wie Angewurzelt in der Tür. Das war jetzt nicht Dominiks ernst, oder? Tief durchatmend schloss ich einmal langsam die Augen und öffnete sie wieder, um mich innerlich zu beruhigen. Kurz warf ich einen Blick auf all die Gegenstände, die er heraus gesucht hatte, blieb aber ruhig in der Tür stehen.
„Dominik...“ sprach ich ihn an. Meine Stimme war ruhig, aber um ein vielfaches tiefer, obwohl ich das nicht beabsichtigt hatte. „Was wird das hier?“ meine frage war schneidend, wie mein Blick, mit welchem ich ihn nun ansah und musterte.
Eigentlich hatte ich gerade absolut keinen Kopf mich mit solch einem Verhalten zu beschäftigen, aber scheinbar wollte Dominik gerade eine neue Lektion lernen.

 

Dominik:
Ich schoss aus meinen Gedanken heraus hoch und starrte Raphael an, der da auf einmal mit einer derart ernsten und bedrohlichen Stimme sprach und blinzelte einige male verwirrt, ehe ich wieder auf das Chaos hinabsah, dann auf die liste, als mir langsam bewusst wurde, wie das hier aussehen musste.
„Ich ähm... Kann das erklären“, entkam es mir erst mal überfordert, „Ich habe keine Unterlagen angefasst, Ehrenwort, wollte nur meine Liste hier raus suchen und aufschreiben, was ich alles für Klinikspiele gefunden hab. Ich denke, wir machen das am besten hier, nicht bei ihm“, erklärte ich dann etwas unzusammenhängend und grinste schief und etwas verlegen auf, noch nicht so ganz begreifend, was ich da alles angerichtet hatte, „Mir fehlt nur noch ein Gynstuhl und eine Liege. Vielleicht noch paar Toys? Du meintest, ich soll alles aufschreiben, das mir durch den Kopf ging?“ Ich sprach mich hier gerade um Kopf und Kragen, oder?

Bastian:
Ich konnte mir das Grinsen endgültig nicht mehr verkneifen, mischte mich aber erst mal nicht ein, das war eine Sache zwischen Raphael und Dominik. Die hatten hier wohl noch ein wenig was zu besprechen ... und auch zu üben.
So nahm ich Leon nun ein wenig aus der Schusslinie, indem ich mich mit ihm etwas abseits stellte und legte dann neugierig, wie das dort enden würde mein Kinn von hinten her auf Leons Schulter, dem ich nun sanft den Bauch streichelte.
„Schön still sein, zuschauen und lernen, Leon. Hier bekommst du nun eine Live-Show, was es bedeutet im 24/7 zu leben und durchgehend ein Sub eines Doms zu sein“, verkündete ich noch etwas deutlicher, damit auch Raphael und Dominik begriffen, was hier gerade die Situation war und das sie nicht alleine waren, während Dominik auf einmal deutlich die Luft einsog, als er begriff, dass er vermutlich gerade grossen Mist gebaut hatte.

 

Leon
Ich blieb ruhig stehen und schwieg, während ich die gesamte Szene beobachtete und mich leicht an Bastian lehnte. Selbst mir war klar, das Dominik gerade scheiße gebaut hatte und nun sicherlich von Raphael einen Anschiss bekommen würde. Fraglich war nur, in welcher Form, aber das würden wir sicherlich gleich zu sehen bekommen.

Raphael
Ich hatte Bastian deutlich gehört, ignorierte ihn aber und ging nun langsam auf Dominik zu. Schweigend nahm ich ihm den Stift und auch den Zettel aus der Hand, legte beides auf die Behandlungsliege und sah Dominik in die Augen. „Ich hatte dir gesagt, dass du dir alles aufschreiben sollst, nicht, dass du aus den Schränken etwas heraussuchen sollst.“ meinte ich ruhig und behielt den Blickkontakt zu meinem Sub aufrecht.
„Geh dort an die Wand, dreh dich mit dem Gesicht an die Wand, Beine Schulterbreit auseinander und die Arme hinter den Kopf!“ meine Anweisungen waren nicht laut oder energisch aber ich lies keine Wiederworte zu und wartete, bis er der Aufforderung nachgegangen war, ehe ich schweigend begann, wieder alles aufzuräumen, wobei ich Dominiks Haltung minimal korrigierte. Seine Wirbelsäule musste gerade sein und auch seine Arme zog ich minimal nach hinten.
Als ich schließlich fertig war und wieder einen Ordentlichen Behandlungsraum hatte wandte ich mich wieder an meinen Sub. „Komm her!“ befahl ich ruhig und wartete, bis er vor mir stand.
„Du hast keine Berechtigung in meinem Behandlungsraum etwas anzufassen, es sei denn ich sage dir etwas anderes. Du hast mich ziemlich enttäuscht und dein Verhalten war mehr als inkorrekt.“ Sagte ich zu ihm, während ich ihn ruhig ansah. Ich wartete einen Moment lang und ließ ihn dann einfach stehen, ehe ich mich umdrehte und zu einem der Schränke ging.
Ich ging zu einem der Schränke und nahm etwas heraus, ehe ich mir Handschuhe schnappte und zu ihm ging. „Ausziehen! Und dann nimmst du die selbe stehende Haltung ein, wie eben an der Wand!“ forderte ich.

 

Dominik:
Etwas überfordert mit der momentanen Stimmung, die gerade in diesem Raum herrschte und der Situation, die ich hier heraufbeschworen hatte, wollte ich mich schon weiter erklären und versuchen, die Situation zu glätten, doch ich begriff sofort, dass Widerworte gerade definitiv keine gute Idee waren. Und so begann ich mich schliesslich langsam, geradezu zögerlich auszuziehen. Handschuhe? Warum zog er jetzt Handschuhe an? Das war kein gutes Zeichen oder?
„Ich ähm ... können wir das vielleicht später klären? Unter vier Augen'“, entkam es mir dann doch etwas überfordert, während ich mich zögerlich erneut in die geforderte Position begab und dabei immer wieder unsicher, wie ich das alles werten sollte zu Raphael zurück sah. Ich wusste ja, dass das nicht in Ordnung war, das hatte er mir gerade deutlich gesagt, aber ... das hier ... wollte ich wirklich nicht unbedingt vor den beiden Fremden hier ausdiskutieren müssen.
„Ich hab ja bereits begriffen, dass du das nicht magst und es tut mir auch wirklich leid, ich kann das auch selbst wieder aufräumen und werde es auch nicht mehr machen. Aber ich musste wissen, ob du alles da hast, das ich kennenlernen wollte, sonst hätte ich nicht abschätzen können, ob deine Praxis dafür ausreicht. Und das ging nun mal nur so, sonst hätte ich die Liste nicht machen können“, versuchte ich die Lage weiter zu erklären.

Bastian:
Ich durfte nicht grinsen, ich durfte nicht grinsen, ich durfte NICHT grinsen! - Ich tat es trotzdem. Ich konnte einfach nicht anders. Das würde jetzt für mindestens eine Person sicherlich sehr peinlich, wenn nicht sogar richtiggehend unangenehm werden.
Aber ich musste ruhig bleiben. Ich hatte mich hier nicht einzumischen. Noch war alles im grünen Bereich. Dennoch sorgte ich schon mal dafür, das Leon nicht auf einmal auf dumme Ideen kommen konnte und behielt die Umarmung aufrecht.
„Nicht erschrecken, was auch immer jetzt kommen mag, es ist alles gut“, wies ich Leon dann leise flüstern auf das kommende hin.

 

Leon
Ich schluckte, nickte aber und lehnte mich mehr an Bastian, der mich fest hielt. Nur zusehen, es war alles in Ordnung. Zumindest aus der Sicht, dass Raphael alles unter Kontrolle hatte.
„Okay...“ hauchte ich leise. „Die Situation ist trotzdem Grün mit Gelbstich... irgendwie... aber ich weiß nicht warum...“ meinte ich leise und so, dass es nur Bastian hören konnte.

Raphael
„Mir ist durchaus bewusst, dass du mich gehört hast, und ich bin mir sicher, dass du mich auch verstanden hast, aber du hast dennoch eine Strafe verdient, weil du dir in MEINEM Behandlungsraum einfach die Freiheit genommen hast, zu tun, was du willst...“ meinte ich ruhig und sah ihn an. „Und da du dich mir gegenüber Unhöflich verhalten hast, es aber von Bastian und Leon gesehen wurde, ist es jetzt an mir, dir zu Zeigen, dass du dir nicht alle Freiheiten nehmen kannst, die du möchtest, sondern das ich der Dom von uns beiden bin.“ erklärte ich ruhig und strich ihm mit den Fingern durchs Haar. „Aber ich bin immer bei dir und halte dich...“ hauchte ich etwas leiser und nur zu ihm, ehe ich wieder meine Stimme erhob, dass mich alle hören konnten. „Außerdem sollte es dich ehren, vor anderen zu Zeigen, wie Stolz du sein kannst deinem Dom zu vertrauen.“ Ich hoffte er verstand, was ich meinte, denn als richtiger Sub machte es Stolz, sich auch vor anderen züchtigen zu lassen und zu zeigen, wem man gehörte.
„Und was das Wo angeht, was das Angebot betrifft mit dem Zusehen bei einem Klinikspiel und auch bei einem gemeinsamen Treffen, da hättest du mir auch einfach sagen können, dass du dich wohler fühlen würdest, wenn wir das bei mir machen... Ich bin Enttäuscht, dass du diesbezüglich mir gegenüber nicht offen und ehrlich warst, denn das solltest du und ich akzeptiere es, wenn du dich Unwohl fühlst, das weist du...“
Ich Atmete nun tief durch, ehe ich mit der Hand über Dominiks Brust fuhr und über seinen Bauch weiter nach unten. Seine Blase war gut gefüllt, was gerade einfach nur perfekt war.
„Hab keine Angst, auch wenn das nun eine Strafe ist, verstanden Dominik?“ Fragte ich und sah ihm in die Augen, wartete einen Moment und gab ihm dann einen Kuss auf die Stirn. „Wenn irgendetwas sein sollte ist Mayday dein Safeword...“ sagte ich noch ruhig.

 

Dominik:
Wo ich am Anfang noch reumütig den Blick gesenkt hielt und die durchaus gerechtfertigte Zurechtweisung über mich ergehen liess, die sprichwörtlich schon wieder einem Wasserfall glich und sich auch gerade genau so eisig kalt anfühlte, horchte ich auf einmal auf, als er davon zu sprechen begann, dass ich nicht offen und ehrlich war, würde es mir aber nun doch zu bunt, ich löste mich aus meiner Haltung und sah ihn nun ebenso ernst an, vergass aber etwas wesentliches zu nennen, als ich zu Worten ansetzte.
„Okay, ja, ich sehe ja ein, dass es unangebracht war, dir hier alles durcheinander zu bringen und ich bin auch bereit die Strafe dafür zu kassieren, so wie es sich gehört. Aber dass ich nicht ehrlich und offen zu dir gewesen wäre, ist falsch, Raphael“, entschied ich nun harsch und schnitt ihm damit barsch das Wort ab, was gerade so gar nicht mehr submässig wirkte, „Ich war ehrlich zu dir und habe dir klar gesagt gehabt, dass ich über diese Möglichkeiten die du genannt hast, erst nachdenken muss. Das habe ich getan. Und zwar auf einem Blatt Papier, so wie du es verlangt hast. Ich konnte ja nur schlecht einfach wieder rein platzen und dich fragen, während ihr mit Leon gerade ein vertrauliches Gespräch hattet! Das kannst du mir nun wirklich nicht vorwerfen. Und sicher bin ich mir auch jetzt noch nicht, wo ich wirklich hinwill, da ich nicht weiss, ob wir alles hier haben, das ich anschauen möchte. Und auch das habe ich klar und deutlich gesagt gehabt. Von nicht ehrlich oder offen sein, kann hier also definitiv nicht die Rede sein und mich für etwas strafen zu lassen, das so einfach nicht stimmt, damit bin ich nicht einverstanden! Und dann auch noch vor Fremden, obwohl das eine meiner Grenzen darstellt, Raphel! - Zumal du mir auch nicht gesagt hast, dass wir gerade aktiv in einer Session sind, wo ich brav auf dem Stuhl zu warten habe.“

Bastian:
Nun horchte ich doch auf, als ich den letzten Satz von Dominik vernahm, der klar zeigte, dass die beiden hier wohl ein wenig differenzierte Ansichten über ein 24/7 hatten und diesbezüglich wohl noch nicht ganz auf einen gemeinsamen Nenner gekommen waren. Aber ich liess es erst mal sacken und Raphael das Wort, ich würde einschreiten, falls es eskalieren sollte.

 

Raphael
Ohne zu zögern zog ich meine Handschuhe aus, lies alles fallen und nahm Dominik einfach in den Arm. Fest legte ich meine Arme um ihn, drückte ihn an mich und lies eine Hand in seinen Nacken wandern um ihn einfach zu halten.
„Shhhh.... Es tut mir leid...“ meinte ich leise in sein Ohr, und das tat es wirklich. Dieses mal war ich froh, dass weder Dominik noch Bastian und Leon mich sehen konnten, denn ich hatte gerade endgültig versagt und mir schossen die tränen in die Augen. Ich blieb weiterhin ruhig und war froh, dass man meiner Stimme nicht anhörte, was in mir vor sich ging. „Du hast vollkommen recht... Ich hab mich falsch verhalten und die Kommunikation meinerseits war einfach nur falsch.... Es tut mir leid.“ ich wurde immer leiser, hielt Dominik einfach nur eisern fest und versuchte ihm die Ruhe zu vermitteln, die ich ihm geben wollte, auch wenn ich gerade schreien davon rennen wollte.
„Du hast recht, ich hab dir nicht gesagt, dass du dich irgendwo hinsetzten sollst, aber ich hätte nie gedacht, dass du einfach hier rum wühlst... und... Es tut mir unendlich leid, dass ich deine Grenze überschritten habe. Das ist ein sehr schweres vergehen meinerseits und nicht wieder gerade zu biegen...“ ich holte kurz Luft, auch wenn ich spürte, wie sich die tränen gerade aus meinen Augen lösten. „Und es tut mir leid, dass ich zu dir gesagt habe, dass du nicht offen und ehrlich bist...“

 

Bastian:
Okay, jetzt wurde es langsam Zeit wirklich einzuschreiten. Ich gab Leon einen sanften Kuss auf den Schopf und flüsterte leise zu ihm, „Holst du mir bitte zwei Becher Wasser aus dem Spender dort drüben?“, meinte ich zu ihm und gab ihn dann frei, ehe ich zu Raphael herantrat und von hinten her, sanft eine Hand auf seine Schultern legte, da Dominik gerade total überfordert mit der Situation dastand und nicht wirklich wusste, wie er zu reagieren hatte. Da waren zwei sehr unsichere Menschen aufeinander geprallt, die beide mehr wollten, als sie selbst wussten und mit ihrer Furcht den gegenüber jeweils ansteckten. Das konnte ja noch etwas werden.
„Shh, es ist alles in Ordnung, Raphael. Du hast seine Grenze nicht überschritten. Rufe dir bitte für mich mal kurz in Erinnerung, was er vorhin eben noch zugestimmt hat, als es noch nicht um Strafen ging, Raphael“, bat ich ihn mit sanfter Stimme und sah dabei auch Dominik eindringlich an, der sofort den Mund wieder schloss, obwohl er eben noch Wiederworte von sich geben wollte. Zuerst musste jetzt der Dom aufgefangen werden, damit dieser sich richtig um seinen Sub kümmern konnte. Doch ich behielt auch Dominik im Auge, damit dieser nicht noch weiter in Panik geriet, „Und wir beide, Dominik, wir müssen und glaube ich mal über den Begriff 24/7 unterhalten, ich glaube nämlich, du hast noch nicht ganz verstanden, was das genau bedeutet, hm?“
Dominik starrte mich blinzelnd an und begriff nicht recht, auf was ich genau hinaus wollte, „Und ich schätze mal, auch Raphael kann noch nicht so wirklich etwas damit anfangen, hm?“

 

Leon
Ich nickte leicht, dass ich verstanden hatte und ging wie er gesagt hatte zu dem Wasserspender um dort zwei Becher Wasser zu holen. Ich blieb damit aber unsicher im Türrahmen stehen und fühlte mich dezent deplatziert. Irgendwie war das eine viel zu intime Situation.

Raphael
Ich hielt Dominik weiterhin fest und atmete ruhig ein und aus, spürte Bastians Hand auf meiner Schulter und hörte auch seine Worte, aber ich war nicht in der Lage mich zu konzentrieren und seinem Befehl nach zu kommen. Mein Kopf war wie leer gefegt und alles überschlug sich abermals, während der Klos in meinem Hals immer größer wurde und ich einfach überfordert vor mich hin starrte und die Tränen auf Dominiks nackten Rücken tropften.
Hatte ich mich tatsächlich so sehr überschätzt? War das, was Bastian und Gerald mir beigebracht hatten so viel anders als das, was Dominik und ich hier gerade versuchten. War ich nicht dominant genug? Lies ich mich zu schnell untergraben?
Immer mehr wallte in mir auf und ich versuchte es immer und immer wieder herunter zu schlucken, was aber genau das Gegenteil bewirkte und ich spürte, wie mein Herz zu rasen begann. Ich hatte alles falsch gemacht, was man nur falsch machen konnte und dem entsprechend alles riskiert. Ich war kein Dom und hatte es wirklich nicht verdient, jemanden wie Dominik zu bekommen.
Wieder hallte Bastians Aufforderung in meinem Kopf wieder aber ich hörte nur das Echo. So viele Worte waren gefallen und diese lagen gerade wie ein Haufen weich gekochter Sphaghetti in meinem Kopf und ich fand die richtigen Worte nicht. Und dennoch musste ich mich für Bastian zusammen reißen, ich würde alles tun um ihm zu zeigen, dass ich gerade nicht komplett in ein Loch abrutschte.
Aber egal, wie intensiv ich nachdachte, Ich fand die geforderten Worte nicht und das ließ mich gerade noch ein Stück tiefer sinken.

 

Bastian:
Er war zu sehr überfordert, ich musste ihm helfen.
„Wir hatten eben darüber gesprochen, dass wir vier spielen und für ihn neues ausprobieren wollen und Dominik hat zugestimmt, es nicht abgelehnt. Und ich glaube, würde es nicht um eine Strafe gehen, sondern würde es um etwas schönes, beispielsweise einen netten Dilator oder eine Prostatamassage gehen, dann würde er sofort zustimmen, auch in unserem Beisein so etwas auszuprobieren. Er hatte sogar zugestimmt, als du den Plan vorschlugst, dass ich dabei bin und helfe, wenn ihr miteinander eine Flaggsession macht, nicht?“, erklärte ich ihm mit sanfter, ruhiger Stimme, „Ich glaube daher, für ihn sind gar nicht wir das Problem, sondern etwas ganz anderes. Er hat erst abgeblockt, als es sich um eine Strafe handelte. Ich glaube ihn traf das einfach absolut unvorbereitet und unerwartet und das wiederum hat ihn einfach zu stark verunsichert, so dass er nun nach Ausreden sucht, um dieser Strafe zu entgehen und sie auf später zu verschieben und durch seine Unsicherheit nun instinktiv alle Register zieht, die er kennt, um die Strafe abzuwenden, auch jenes, dich zu verunsichern“, erklärte ich und sorgte mit einem strengen, mahnenden Blick dafür, das Dominik sich jetzt nicht einmischte, sondern ich alleine das Wort behielt, „Vielleicht braucht er einfach erst etwas Zeit, um sich mit dieser Tatsache, vielleicht sogar mit der Thematik an sich auseinanderzusetzen. Hast du schon mal eine Strafe mit ihm durchgeführt, Raphael? Oder wäre das eure erste?“ ich musste hier behutsam vorgehen. Raphael klarmachen, dass nicht ein angebliches Versagen der Grund für Dominiks Worte waren, sondern Dominiks Unsicherheit, die es einfach nur aufzufangen galt. Schliesslich winkte ich auch Leon zu mir und nahm ihm dankbar die Becher ab, die ich dann den beiden überforderten in die Hände drückte, damit diese etwas hatten, woran sie sich festhalten konnten.

 

Leon
Nur zögerlich kam ich näher und reichte Bastian die beiden Becher, ehe ich mich direkt wieder entfernte, da ich nicht wirklich das Gefühl hatte, dass ich gerade gebraucht wurde. Ich ging erst wieder nur zur Tür, ehe ich dann doch den Raum verließ und mich in den Wartebereich setzte.

 

Raphael
Ich hörte Bastians Worte und nickte leicht. Ja, da war was gewesen. Dominik hatte zugestimmt und war gegenüber dem gemeinsamen Treffen und auch dem zusehen, dass Bastian dabei war, wenn ich es erlernte, wie man richtig mit Schlagwerkzeugen umging.
„Ja... eine strafe hatten wir bereits...“ hauchte ich und merkte erst jetzt, wie kaputt meine Stimme war. Ich erinnerte mich noch ziemlich genau daran, wie ich mich mit dem Dilator vergnügt hatte und Dominik hatte zusehen lassen, wobei er fixiert war und sich somit nicht selbst anfassen konnte. Und ich erinnerte mich auch, dass Dominik davor nervös war wegen der Strafe und auch versucht hatte, die Strafe hinaus zu zögern.
Ich wischte mir die Tränen weg, welche keiner sehen sollte und lies nun Dominik langsam los, sah aber weg, da ich mich gerade nicht in der Lage fühlte, jemandem in die Augen zu sehen.

Bastian:
„Erzähle mir von ihr, wie hat er sich dabei und auch davor verhalten?“, bat ich Raphael und schenkte Dominik einen weiteren mahnenden Blick, als dieser schon wieder zu scharfen Worten ansetzen wollte. Doch scheinbar jagte ich ihm genug Angst ein, damit er erst mal ruhig blieb. Dabei entging mir auch nicht, dass er offenbar gerne die Kontrolle behielt und alles kommentieren wollte, alles so haben wollte, wie er es kannte. Ein deutliches Zeichen, das Dominik durchaus schon ein wenig was erlebt haben musste, Dinge, die ihm vermutlich auch viel Unsicherheit eingeimpft hatten. Vermutlich aufgrund unerfahrener Doms.

 

Raphael
Ich starrte auf den Becher Wasser und atmete tief durch. „Dominik hatte mich ein wenig angeflunkert, es aber von sich aus zugegeben und wollte die Strafe verschieben und mich überreden, ihm eine andere Strafe zu geben, weil ich gesagt hatte, dass er nur zuschauen und genießen sollte, und er der Meinung war, dass das nicht hart genug sei.“ ich machte eine kurze Pause und atmete nochmals durch. „Ich hab ihn in meinem Spielzimmer auf dem Stuhl Fixiert und er musste zusehen, wie ich es mir mit einem Dilator besorge... Wir hatten davor von Dilatoren gesprochen und er wollte das unbedingt selbst mal probieren...“ noch immer war meine Stimme leise und belegt, aber ich schaffte es wieder mich halbwegs ruhig und in ganzen Sätzen zu äußern.

 

Bastian:
„Sehr gut, ich danke dir“, meinte ich, und drückte sanft kurz Raphaels Schulter, damit dieser spürte, dass ich für ihn da war, aber ich drängte ihn nicht dazu, mich anzusehen, denn ich konnte erahnen, dass er gerade eine Situation erlebte, die ihm auch peinlich war, weil er gerade Schwäche, statt stärke gezeigt hatte und das gegenüber mir, einem anderen Dom. Aber ich war auch sein bester Freund und wusste daher, dass Raphael einfach näher am Wasser gebaut war, als ich und so liess ich ihm diese kleine Privatsphäre des verborgen Seins vor meinen Blicken. Entsprechend setzte ich mich nun auf einen nahen Stuhl und wies Dominik mit einer Stummen Geste an, es mir gleichzutun und auch auf einem Stuhl platz zu nehmen, was er auch zögerlich tat, während er mich die ganze Zeit mit Argusaugen überwachte. Aber ich liess mich davon nicht aus der Ruhe bringen. Noch war nicht seine Zeit zum Sprechen gekommen, diese Gelegenheit würde ich ihm nachher gewähren.
„Vielleicht hat er einfach Angst vor Strafen und weiss nicht, wie er mit dieser Angst umgehen muss um sie abzulegen. Ich vermute mal, eure Spielbeziehung ist zudem auch noch sehr frisch? Ich möchte dir daher gerne eine Frage Stellen, die sehr wichtig ist, Raphael. Sagt dir der Begriff 24/7 etwas?“

 

Raphael
Ich blieb stehen, während ich weiter auf meinen Becher sah und aus den Augenwinkeln bemerkte, dass sich Bastian und auch Dominik sich setzten und wusste, dass ich nun die Attraktion des Raumes war, aber mich störte das nicht. Bastian hatte mich schon in ganz anderer Verfassung gesehen und Dominik würde mich somit in all meinen Fehlern kennen lernen.
„24/7 oder auch Total Power Exchange genannt bedeutet soviel, dass man nicht nur in einer Session ein Machtgefälle hat, sondern dass sich das Machtgefälle auf den Alltag ausweitet und man eigentlich Nonstop in der Dom Sub Dynamik ist und handelt...“ Jetzt, wo ich es aussprach fiel mir auch auf, dass ich das nicht mit Dominik gemacht hatte. Wir wollten eine Bindung, eine Beziehung und keine 24/7 Dynamik. Zumindest hatten wir das nicht besprochen. Ich Atmete tief durch und wollte mir vor Wut auf mich selbst gerne selbst den Hintern versohlen, aber das würde mich gerade nicht weiter bringen.

 

Bastian:
„Genau, vielen Dank, Raphael. Nun eine Frage an dich, Dominik und du wirst sie mir kurz und knapp mit Ja oder Nein beantworten.
„Seit ihr momentan bewusst in einem 24/7?“, wandte ich mich dann an Dominik. Raphael musste den Unterschied hören, verstehen, was das Problem darstellte, damit er es beheben konnte und damit sich und auch Dominik helfen und führen konnte.
„Nein“, antwortete derweil Dominik und wollte mir nur zu gerne noch mehr erzählen, aber ich liess es nicht zu und stellte stattdessen direkt die nächste Frage: „Hast du das schon mal gelebt? Kennst du es?“
„Nein, ich kenne es nicht“, meinte der Sub dann schon weniger dominant und auch weniger entschlossen. Er kannte es also nicht.
„Möchtest du ein 24/7 aufbauen, Raphael?“, fragte ich dann wieder an den Dom gewandt, denn momentan deutete alles darauf hin, dass er sich das wünschte, wenn er das schon instinktiv machte.

 

Raphael
„Ja... irgendwie schon... ich weiß es nicht, Bastian...“ endlich fand ich wieder halbwegs zu mir, sprach seinen Namen voller Ehrfurcht an und in meiner Stimme war zu hören, wie ich zu Bastian stand. Dass ich ihn respektierte und ihn als jemanden über mir ansah. Es war rein Instinktiv, auch wenn ich nicht als Sub antwortete.
Ich wusste, was 24/7 war, wünschte es mir irgendwie und doch auch wieder nicht, denn ich wollte irgendwo einen freien Sub und jemanden, der mir auch mal ebenbürtig war.
Aber Dominiks Worte liesen mich schlucken. Er kannte das nicht. Wusste nicht was es war und ich hatte versucht ihn da hinein zu drängen. Abermals kam das Schlechte Gewissen in mir hoch und ich biss die Zähne zusammen, als ich meinen Fehler erkannte und mir dafür abermals hätte den Arsch versohlen können.

 

Bastian:
Er kannte es nicht und doch hatte er bereits einige male offenbar instinktiv zu dieser Lebensweise gegriffen, da sie ihm scheinbar durchaus gefiel. Und keiner der beiden hatte es bemerkt. Schon ironisch.
„Würdest du das denn gerne leben?“
„Ich... ich weiss nicht“, entkam es dann kleinlaut von Dominik, als ich ihm diese Frage stellte, „Irgendwie schon ja. Aber ich weiss nicht ... ob ich das schaffe. Ich habe das noch nie probiert. Und ich bin ehrlich gesagt kein Fan von Strafen und das würde bestimmt haufenweise Strafen mit sich ziehen“, hörte ich es dann immer leiser von Dominik.
Ich nickte langsam und sah dann wieder zu Raphael auf.
„Vielleicht braucht ihr eine andere Art der Bestrafung, wenn Dominik Strafen derart Angst machen. Für ihn ist das Wissen einer Strafe scheinbar schon fast eine Strafe für sich, wie mir scheint“, erklärte ich meinem besten Kumpel behutsam, „Weisst du, Raphael. Es gibt Menschen die ziehen viel Lust aus Strafen und es gibt Menschen, die können mit Strafen gar nichts anfangen, aus verschiedenen Gründen. Auch ich habe einen Sub als Kunden, der vor Strafen immer furchtbare Angst hatte, weil er einmal eine schlechte erlebte, die das Wort Strafe an sich schon zu einer Strafe machte. Ich konnte das aber gut lösen. Strafen gehören zu einem 24/7 dazu, ja. Aber in der Art der Strafe kann man variieren“, erklärte ich schliesslich beiden, „Ich denke, dass ihr eine grundsätzlich andere Art der Abstrafung benötigt, sonst entwickelt er zu Sachen, die er eigentlich mögen sollte, eine negative Empfindung und mag sie in normalen Spielen dann auch nicht mehr“, erklärte ich ihnen weiter und lächelte beiden sanft entgegen.

„Bei meinem Kunden habe ich daher als Abstrafung zu einer sogenannten Auszeit als Mittel gegriffen. Das bedeutet, dass eine Zwangspause eingelegt wird, ganz egal, in was für einer Situation er gerade ist. Ich benutze dafür sehr gerne einen Käfig. Und je nach Schweregrad wird der Käfig dabei unbequemer. Wichtig ist dabei, zwar als Dom anwesend zu sein, ihm aber während dieser Strafe keinerlei Aufmerksamkeit mehr zukommen zu lassen. Er muss die Strafe hinnehmen. Dies dient mir vor allem dazu, den Sub sich mit seinem Vergehen auseinandersetzen zu lassen“, erklärte ich die Art dieser Strafe, „Und ich denke, das könnte auch für Dominik passend sein und ihm Helfen, die Angst vor Strafen zu dämpfen, da er zwar weiss, dass es unbequem wird, aber es immer das gleiche ist, so dass er sich mental darauf einstellen kann. Alternativ könnt ihr auch etwas anderes nehmen. Beispielsweise Sport. Oder Geschirrabwasch oder etwas, dass einfach aus der Szene herausgegriffen ist, ihm aber definitiv keine Freude bereitet. Ein weiteres, Mittel, dass ich gern als Strafe nutze ist die Verweigerung eines Orgasmus am Schluss einer Session, er darf Lust erleben, das bestimmt, aber, er bekommt als Strafe keinen Orgasmus mehr. Notfalls auch über mehrere Sessions hinweg.“

 

Raphael
Schweigend stand ich da und starrte noch immer auf den Becher in meiner Hand. „Bei dir klingt das alles immer so einfach...“ meinte ich leise und schloss für einen Moment meine Augen. Bastian hatte definitiv recht, und Dominik und ich mussten hier einiges Klären, beziehungsweise gerade stellen. Zumindest, was unsere Beziehung anging.
Als Bastian anfing von Käfigen zu sprechen hörte ich aufmerksam zu, schaffte es aber nun mit meinen Roten Augen aufzusehen. „Ich werde meinen Sub sicher nicht in einen Käfig stecken wie ein Tier... Das kann ich nicht...“ meinte ich zu Bastian. Für mich war die Vorstellung dieser Käfige allein schon so demütigend, dass ich nicht damit zurecht kam und darum immer einen weiten Bogen machte. Erst recht, wenn ich zu Bastian in den Club ging und dort so eine Folterkammer Existierte.
„Ja, ich weiß, dass Strafen nicht gleich Strafen sind und dass man da differenzieren muss. Auch ist mir klar, dass ich mich meinem Sub anpassen muss, wobei ich die erste Strafe ihm gegenüber so wahr genommen habe, dass es für ihn okay war.“ Ja, ich sprach gerade zu Bastian und tat so, als ob Dominik mich nicht hören konnte, aber ich brauchte dieses Gespräch gerade, damit ich auch selbst wieder zu mir selbst zurück fand und auch alles verstand und in mich aufnehmen konnte.
„Ich sollte es eben doch sein lassen...“ meinte ich leise zu mir selbst und stellte den Becher auf meinen Schreibtisch.

 

Bastian:
„Es müssen ja auch keine Käfige sein, Raphael. Das kann man auf verschiedene Weisen umsetzen. Beispielsweise statt einem Käfig eine Wandecke, oder ein Stuhl, auf den er sich drauf zu setzen und zu warten hat. Du kannst auch etwas vollkommen anderes nehmen, wie beispielsweise eben eine Sportübung oder eine Aufgabe, die er zu erfüllen hat. Aber du solltest ihn nicht im Unwissenden lassen. Wenn er wirklich Angst vor Strafen hat, dann muss man darauf eingehen und herausfinden, was genau ihm diese Angst bereitet, damit man diesen Faktor bei Strafen raus nehmen kann. Ich will dir auch nicht vorschreiben, wie du als Dom zu handeln hasst, ich weiss nur zu gut, dass da jeder Dom anders tickt. Es sind eher, Ideen, die ich dir in die Hand lege, wie du es für Dominik angenehmer gestalten kannst, so dass er seine Angst verliert, aber du dennoch das bekommst, was du möchtest“, erklärte ich ihm geduldig und nahm dann seinen Einwurf in mich auf, als er meinte, dass er es sein lassen sollte.“ Ich schüttelte langsam den Kopf.
„Selbstmitleid, hilft dir hier gerade nicht wirklich weiter, Raphael. Und wir wissen beide, dass du deine Neigungen als Dom nicht ewig unterdrücken kannst. Irgendwann platzen sie einfach aus dir heraus, weil sie sich immer weiter anstauen und das geschieht dann meistens zum falschen Zeitpunkt. Also reiss dich lieber zusammen, setze dich mit deinem Sub an einen Tisch und besprich mit ihm erst mal in aller Ruhe, wie euer BDSM aussehen soll. Was ihr mögt, was ihr nicht mögt, was ihr möchtet, wo eure Ängste liegen und eure Wünsche. Und frage ihn, ob er die Sachen kennt, wenn er etwas nicht kennt oder sogar falsch kennt, kann das zu Missverständnissen und Angst führen“, ermahnte ich ihn mit sanfter, doch auch bestimmender Stimme. Es war so typisch Raphael, dass er wieder seiner Subseite den Vorrang gab. Aber das würde auf lange Sicht nicht gut gehen. So wenig er auf seine Subseite verzichten konnte, so wenig konnte er auch auf seine Domseite verzichten.
„Und du, Dominik, du musst ihm hier entgegenkommen. Wenn dich etwas belastet, etwas bedrückt oder dir etwas Angst macht, dann druckse nicht um den heissen Brei herum, sondern sprich es klar und direkt an, notfalls ausserhalb eures Spieles, dafür gibt es die Safewörter, die sind wichtig, also nutzen sie auch. Raphael muss sich darauf verlassen können“, wies ich nun auch Dominik mit sanfter doch bestimmender Stimme zurück. Damit auch der Sub merkte, dass es nicht nur Raphaels Schuld war. Und tatsächlich der Sub sackte etwas in sich zusammen und sah dann behutsam zu Raphael hoch.

Dominik:
Er hatte schon recht, dieser blauhaarige Dom. Ich hatte das Safewort vergessen, war zu persönlich geworden, hatte ihn willentlich verunsichert, ihm nicht gesagt, dass er wieder eine mir unbekannte Strafe androhte, obwohl mir genau das Angst bereitete. Auch ich hatte mich falsch verhalten. Ich erhob mich langsam und kam auf Raphael zu, „Ich... es tut mir leid, was ich gesagt habe. Ich wollte dich nicht untergraben. Ich bekam ... Panik, weil die Strafe mir wieder unbekannt war, ich mir wieder sonst was schlimmes ausgedacht hatte, als ich die Handschuhe sah und du wolltest, dass ich mich auszog, aber ich habe das Safewort vergessen einzusetzen“, gestand ich dann leise, in der Hoffnung, dass nur er es hörte.

 

Raphael
Bastians Worte waren hart, aber Fair. Und er hatte absolut recht. Für mich als Switcher war es eigentlich nicht möglich eine der beiden Seiten aufzugeben und mich voll auf die andere Seite einzulassen. Und ich war ziemlich froh, dass Bastian hier war und uns gerade auf den Boden der Tatsachen zurück brachte, uns erdete und uns beiden, sowohl mir als Dom, als auch Dominik als Sub, etwas halt gab und uns dabei half, uns nicht weiter auseinander zu treiben, sondern wieder zusammen zu kommen.
Dominiks Worte waren absolut ehrlich und ich nickte leicht, als ich es hörte, ehe ich mich zu ihm drehte und vor ihm dann in die Knie ging um zu ihm aufzusehen.
„Dominik... Es tut mir unglaublich leid, dass das ganze hier gerade so ausgeartet ist. Bastian hat absolut recht, wir sollten uns zusammen setzten und alles mal zusammen besprechen, auf neutrale Art... Wenn du das möchtest...“ ich schluckte kurz. „Ich... kann es gut verstehen, wenn du mich als ungeeignet ansiehst und auch wenn du Zeit oder Raum brauchst...“ meinte ich leise und sah ihm dabei in seine Augen, wobei ich merkte, dass meine noch immer gerötet sein mussten, so wie sie brannten.
„Und... es tut mir leid, dass ich immer sage, dass du zu viel redest... und ich dann vorhin selbst in einem Wasserfall gesprochen habe... Das passiert, wenn ich unsicher und nervös bin.“ erklärte ich ihm und hoffte ihm gleichzeitig auch zu zeigen, wie er direkt erkennen konnte, wenn mich etwas überforderte. Es war ein erster schritt, das Gegenüber nonverbal zu lesen.

 

Dominik:
Dass Raphael auf einmal derart vor mir in die Knie ging, berührte etwas tief in mir und lies mein Herz sofort schneller schlagen, ehe ich zu ihm hinab, ebenfalls auf die Knie runter kam und ihn einfach mal in eine feste Umarmung zog. Denn ich hatte das Gefühl, dass er das gerade einfach brauchte, um mit sich ins Reine zu kommen.
„Das würde ich sehr gerne, Raphael“, meinte ich dann leise aber ehrlich und schmiegte meinen Kopf gegen seinen Hals, da ich seine Nähe gerade wirklich genoss und auch brauchte. Denn dass er die ganze Zeit davon sprach, doch kein Dom sein zu wollen, hatte mich jedes mal hart getroffen und mir mehrmals vor Augen geführt, dass ich ein furchtbarer Sub sein musste, wenn sogar so jemand wie Raphael einfach das Tuch warf, „Du bist ein grossartiger Dom, einfach, damit du das mal weisst. Fehler passieren jedem, auch mir, das ist nur menschlich“, meinte ich leise und hielt ihn dabei einfach mal fest.

 

Raphael
Meine Arme legten sich um seinen Körper und ich zog ihn eng an mich, wobei ich zärtlich begann, sanfte küsste auf seinem Hals, Nacken und der Schulter zu verteilen.
„Danke Dominik... Und du bist ein Toller Sub... lass dir von niemandem was anderes sagen...“ hauchte ich gegen sein Ohr und gab auch hier sanfte Küsse drauf.
„Ziehst du dir etwas an?“ fragte ich leise. Ich wollte schließlich nicht, dass er sich bei mir in der Praxis eine Erkältung holte.
Dann sah ich zu Bastian auf und lächelte ihn warm an. „Danke... du hast definitiv was gut bei mir..“ meinte ich ehrlich zu ihm und ich stand immer zu meinem Wort. Das, was er gerade für mich und Dominik getan hatte bedarf es einem riesig großen Dankeschön. Wie das aussah durfte Bastian dann entscheiden, und ich würde alles für ihn tun, egal, was es war.
„Dominik...Was hältst du davon, wenn wir gleich zusammen essen gehen... auf neutralem Boden, also in einem Restaurant deiner Wahl, wo wir dann auch ein bisschen miteinander reden können...“ schlug ich vor und sah ihn fragend an, da ich nicht wusste, ob er gerade reden wollte oder ob er nicht sich lieber etwas ruhe und Abstand benötigte.

 

Bastian:
„Immer gerne, alter Freund, dafür hat man beste Kumpels ja. Da wird mir bestimmt etwas einfallen“, scherzte ich etwas und grinste ihm breit entgegen, ehe ich den beiden diesen Moment nun einfach mal gönnte.

Dominik.
„Ich würde sehr gerne etwas mit dir essen und darüber sprechen, aber können wir das vielleicht an einem Ort machen, der nicht dutzende Zuhörer hat? Da fühle ich mich immer so belauscht und bekomme deswegen das Maul dann nicht wirklich auf“, erklärte ich ihm und genoss sichtlich all diese Zuwendungen. Ja, für mich war die Szene eher etwas intimes und privates, nichts, dass ich mit Fremden teilen wollte. Auch nicht unbewusst. Dennoch war ich spürbar erleichtert, dass scheinbar alles wieder im Lot war und Raphael sich wieder gefangen hatte. Ihn gleich wieder zu verlieren, das wäre wirklich hart geworden. Da er eigentlich ein super Dom ist. Und diese Anfängerfehler, die geschahen eben, davor war niemand gefeit, auch Raphael nicht, aber das machte ihn auch um so menschlicher und sympathischer für mich.

 

Raphael
„Klar... wir gehen da hin, wo du magst... oder wir holen was zum mitnehmen und gehen irgendwo in den Wald, wie gestern...“ schlug ich vor und strich ihm mit den Händen über den Rücken, ehe ich ihm half, mit mir zusammen aufzustehen. Ich würde hierbei voll auf seine Bedürfnisse eingehen und mir war dabei klar, dass es schwer war, über solche Intimen Sachen zu reden, wenn wir nicht alleine waren und die Gefahr bestand, dass und jemand belauschen konnte.
„Wo ist Leon eigentlich?“ fragte ich nun leicht an Bastian gewandt, da ich mittlerweile wieder klar genug im Kopf war, um alles um mich herum wieder realisieren und wahr nehmen zu können. Und dann fiel mir auch wieder die Sache mit seinem Herzen ein, was bedeutete, dass ich mir definitiv noch Gedanken machen musste.

 

Bastian:
„Alles gut, Raphael. Leon wartet draussen im Warteraum. Ich gehe ihn holen. Und wegen der Sache mit ihm, zerbreche dir nicht zu sehr den Kopf über Eventualitäten. Ich vermute mal, du hast nicht die nötigen Geräte für weitere Untersuchungen hier, oder?“, meinte ich an Raphael gewandt und erhob mich, trat zu ihm heran und drückte ihm die Schultern. „Ich lasse euch mal kurz alleine und schaue nach Leon. Rufe uns, wenn du soweit bist, dass wir darüber sprechen können wie es mit Leon weitergeht, okay?“ Meinte ich noch und nickte ihm dann sanft zu, ehe ich mich zu Leon hinausbegab, um nach diesem zu sehen.
„Hei, mein Grosser. Es ist alles wieder gut bei den beiden. Wie geht es dir?“

 

Raphael
Ich sah zu Bastian und seufzte, während ich Dominik still darum Bat, sich wieder anzuziehen. „Nein, Ich bin wie Gesagt kein Spezialist auf diesem Gebiet und somit hab ich dafür nichts da. Ich werd mir erst mal das ansehen, was ich habe, vielleicht hab ich ja was übersehen...“ meinte ich ruhig und sah dann zu Dominik.
„Dominik, ich habe bei Leon etwas gefunden, weshalb ich noch einmal seine Untersuchungsergebnisse ansehen muss, weil es mir ein klein wenig Sorgen bereitet... Möchtest du so lange bei mir bleiben?“ fragte ich ruhig und schilderte somit gleich, dass ich auch noch nicht sofort mit ihm etwas essen gehen konnte, was mir doch ein wenig Leid tat.

Leon
Ich hatte eine Zeit lang im Wartezimmer gewartet und nachgedacht, war dann aber leise zur Tür hinaus gegangen und hatte mich schließlich zu Fuß auf den Weg nach Hause gemacht, was bedeutete, das Bastian gleich einen leeren Raum auffinden würde.
Aber ich kam mir einfach mehr als fehl am Platz vor, wurde nicht gebraucht und musste auch alles, was ich gesehen, gehört und erlebt hatte, irgendwie verarbeiten, weshalb ich meine Hände in die Hosentaschen geschoben hatte und einfach los gelaufen war. Ich hatte eine grobe Ahnung, wohin ich gehen musste, aber im Notfall würde ich das GPS auf dem Handy einschalten müssen.

 

Dominik:
„Ich denke, ich bleibe, wenn ich darf“, meinte ich wieder besserer Laune und lächelte ihm entgegen.
„Ich könnte uns einen Kaffee und ein paar Brötchen organisieren, wie klingt das?“, meinte ich dann gönnerhaft, da mir gerade danach war, Raphael etwas gutes zu tun.

Bastian:
Erstaunt, dass Leon nicht im Warteraum war, begab ich mich nun auf die Suche nach ihm, dabei wurde sowohl das WC, als auch der Rest der Praxis kurz geprüft, ehe es mir zu bunt wurde und ich kurzerhand mein Handy nahm, um Leon anzurufen.

 

 

Raphael
Auch auf meinen Lippen zeigte sich ein lächeln und ich zog ihn in meine Arme, hauchte einen Kuss auf seine Schläfe und seufzte dann. "Das klingt Phantastisch, aber leider ist Sonntag und in der nähe gib es leider so absolut rein gar nichts... Nicht mal eine Tankstelle..." meinte ich leise und lächelte ihn verkniffen an.
"Aber im Mitarbeiterraum gibt es eine Kaffeemaschine..." meinte ich und reichte ihm meine Hand, um mit ihm dort hin zu gehen und uns einen Kaffee zu organisieren.
Ich sah Bastian im Flur stehen und runzelte die Stirn. "Was ist los?" fragte ich nur, als ich sah, dass er sich das Handy ans Ohr hielt.